Oberhausen. 15 Gemeinden und Einrichtungen beteiligten sich an der 72-Stunden-Aktion. Jugendorganisation rief zur Typisierungsaktion für Knochenmarkspende auf.

Flink wandert das Wattestäbchen durch die Mundhöhle von Annette May. Und auch Silke Mellis unterzieht sich breitwillig einem Wangenschleimhautabstrich. Die beiden Frauen beteiligen sich an der Typisierungsaktion für die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) des Pfadfinder-Stammes Heinrich Seuse und der mobilen Jugendarbeit (Streetwork).

Im Rahmen der bundesweiten „72-Stunden-Aktion“ des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend organisierten 15 Gemeinden und Einrichtungen in Oberhausen von Donnerstag bis Sonntag Veranstaltungen, die Menschen zugute kommen sollen.

"Kinderstadt" mit Workshops und Trödelmarkt

Viele der insgesamt elf Gruppen stellten Spendenläufe und Renovierungsarbeiten in Schulen oder Kindertagesstätten auf die Beine. Die katholische junge Gemeinde (KjG) Oberhausen West richtete eine „Kinderstadt“ mit Workshops und Trödelmarkt aus, die Haven-steinschule packte Schulsachen für Afrika zusammen.

Der Pfadfinderstamm Heinrich Seuse und Streetwork Oberhausen renovierten neben der Typisierungsaktion gemeinsam mit der Jugend St. Franziskus und St. Marien Rothebusch ebenfalls einen Kindergarten und veranstalteten einen 24-Stunden-Spendenlauf zugunsten der DKMS-Aktion.

Viele Kinder erkranken an Leukämie

Annette May und Silke Mellis mussten bereits Erfahrungen mit Krebserkrankungen im Familien- und Freundeskreis machen. „Zu viele Kinder erkranken an Leukämie. Weil ich selber Kinder habe, wollte ich mich typisieren lassen“, sagt May. Freundin Silke musste ebenfalls nicht lange überlegen. „Je mehr Leute sich typisieren lassen, desto höher ist die Chance, dass Menschen mit einer Krebserkrankung überleben.“

Zudem sei der Aufwand nicht groß, bestätigt auch Medizinstudent Sebastian Bertram. Interessierte füllen einen Fragebogen aus, geben die Adresse, Gewicht und Größe an. Nach einem Wangenschleimhautabstrich wird das Wattestäbchen dann zur DKMS gesandt.

4000 Euro für die DKMS gesammelt

Kommt man als Spender in Frage, folgen Untersuchungen und schließlich die Stammzellenentnahme. „Mittlerweile passiert dies zu 80 Prozent über Blutentnahme ohne eine Operation. Durch ein hormoneigenes Präparat werden die Stammzellen ins Blut gespült und nach der Blutentnahme herausgefiltert“, erklärt der Student.

Durch die Aktion und den Spendenlauf rund um die Gemeinde St. Marien Rothebusch in Osterfeld sammelten die Jugendlichen rund 4000 Euro für die DKMS.