Oberhausen. .

Oberhausen will am NRW-Schulversuch Primusschule teilnehmen. Bevor das längere gemeinsame Lernen unter einem Dach Realität werden könnte, müssen 75 Eltern Interesse daran bekunden, ihr Kind in der ersten Klasse einer solchen Primusschule anzumelden. Hier die wichtigsten Fragen der Eltern bei einer Bürgerveranstaltung.

Was ist eine Primusschule?

An dieser neu zu gründenden Schulform sollen die Schüler von der Klasse eins bis zehn ohne einen Schulwechsel und in einem festen Klassenverband gemeinsam lernen. Dies soll Brüche in den Bildungsbiografien der Kinder nach Klasse vier verhindern. In NRW ist das ein wissenschaftlich begleiteter Schulversuch in 15 Kommunen.

Woher kommt der Begriff „Primus“?

Die Schule umfasst einen Primar- Und Sekundarbereich mit insgesamt zehn Jahrgängen.

Welches Verfahren ist nötig für die Gründung dieser neuen Schulform?

Die Primusschule muss mit Klasse eins starten und soll dreizügig sein (25 bis maximal 29 Kinder pro Klasse). Wenn mindestens 75 Eltern per Fragebogen bis zum 24. Juni Interesse bekunden, kann die Schulverwaltung bis zum 1. August das Konzept beim Ministerium einreichen.

Dieses entscheidet bis zum 1. Oktober. Wenn die Genehmigung erteilt wird, gibt es im Herbst 2013 das Anmeldeverfahren für die Klasse eins und im Frühjahr 2014 auch für eine Klasse fünf. Jeweils vorgezogen, damit im Falle von Ablehnungen Eltern rechtzeitig eine Rückmeldung bekommen und ihre Kinder noch an anderen Schulen anmelden können. Starten würde die Schule im Schuljahr 2014/2015.

Wie sieht das pädagogische Konzept der Primusschule aus?

Kernidee ist das längere gemeinsame Lernen. Es soll eine inklusive und eine Schule ohne Sitzenbleiben sein. Das Fächerangebot orientiert sich in Sek I an der Stundentafel der Gesamtschule, des Gymnasiums (Unterstufe: Grundschule).

Ist es eine Ganztagsschule?

Von Klasse eins bis drei wird ein offener Ganztag angeboten (freiwillig und kostenpflichtig), von Klasse vier bis zehn gibt es einen gebundenen, verpflichtenden Ganztag an drei Tagen. Ein Betreuungsangebot gibt es von 7 bis 17 Uhr.

Gibt es Noten?

Bis einschließlich Klasse acht gibt es keine Noten, aber schriftliche Bewertungen. Die Schüler nehmen an den Lernstandserhebungen in Klasse 8 und den zentralen Abschlussprüfungen in Klasse 10 teil.

Wo soll der Standort sein?

Die Klasse eins startet im Gebäude der Ruhrschule, Lickenberg 28. Die Jahrgänge vier bis zehn werden im nahe gelegenen Standort Bebelstraße beschult. Dort ist heute noch die Hauptschule Alstaden beheimatet, die dann geschlossen ist.

Ist die Schule für Schüler aus dem ganzen Stadtgebiet gedacht?

Auch wenn der Standort im Südwesten (Alstaden) ist: Die Primusschule ist für alle Oberhausener Schüler offen. Fahrtkosten (Schokoticket) erstattet der Schulträger.

Welche Abschlüsse sind möglich?

Alle Abschlüsse der Sekundarstufe I. Durch die Kooperationspartner Gesamtschule Alt-Oberhausen und Hans-Sachs-Berufskolleg können die Schüler auf die Abschlüsse der Sek. II vorbereitet werden. Es gelten die NRW-Curricula.

Welche Lehrer hat die Primusschule?

Lehrer der Primarstufe sowie der Sek. I und II. Team und Schulleitung müssen sich neu bewerben.