Ab dem Schuljahr 2014/15 könnte Oberhausen nun doch noch eine neue Schulform erhalten: Kinder sollen in einem Modellversuch von der ersten bis zur zehnten Klasse im Klassenverbund zusammen bleiben – mit der Chance auf alle Schulabschlüsse bis hin zum Abitur. „Damit wird vermieden, dass Schüler nach der vierten Klasse auseinander gerissen und auf die verschiedenen Schulformen sortiert werden müssen“, beschreibt SPD-Fraktionschef Wolfgang Große Brömer den Clou des Konzepts. Mit im Schnitt 25 Schülern sind die Klassen kleiner als die an Gesamtschulen und Gymnasien; bis zur neunten Klasse kann niemand sitzenbleiben. Die rot-grüne Landesregierung will in ganz NRW 15 Schulen erlauben, an dieser Bildungsvariante des längeren gemeinsamen Lernens, genannt „Primus“, teilzunehmen. Oberhausen will dies nun nach Willen der SPD-Fraktion beim Land beantragen und unterstützt damit den Vorstoß einiger Oberhausener Schulleiter. Deren konkretes Konzept: Die Schüler gehen zunächst auf die Alstadener Ruhr-Grundschule, wechseln dann ins Gebäude der früheren Hauptschule Alstaden und können dann weitere Abschlüsse an der Gesamtschule Alt-Oberhausen und am Hans-Sachs-Berufskolleg machen.

Schon beim Start der Primus-Schule muss diese aber nach den Landesregeln dreizügig sein: Mindestens 75 Eltern von I-dötzchen müssen sich dafür entscheiden. Das Interesse daran soll mit Befragungen in der gesamten Stadt bei Eltern von Kita-Kindern und Viertklässlern bis zu den Sommerferien ermittelt werden. „Das ist eine gute Idee aus der Lehrerschaft. Wir hoffen, dass sich genug Interessenten finden, aber das Ziel ist ehrgeizig“, sagt Fraktionsvize Anne Janßen.