Oberhausen. Stoag will die Centro-Trasse zur Tankstelle für Elektrofahrzeuge umbauen. Neuartige Elektrobusse sollen ihre Batterien dort so stark und schnell aufladen können, dass sie davon mindestens zehn weitere Kilometer fahren können. Eine Machbarkeitsstudie soll nun Aufschluss über Kosten des Ausbaus geben.
Mit immer noch 5,5 Millionen Euro Kosten jährlich belastet die vor 17 Jahren gebaute Bus- und Bahntrasse zwischen Hauptbahnhof, Centro und Sterkrade die Bilanz des städtischen Nahverkehrsunternehmens Stoag. Jetzt wollen Stoag-Vorstand Werner Overkamp und Bau-Dezernent Peter Klunk den Nutzwert der für Autos, Mopeds und Fahrräder gesperrten 1,7 Kilometer langen Beton-Fahrbahn deutlich erhöhen.
Ihre bahnbrechende Idee: Neuartige Elektrobusse sollen ihre für den Antrieb erforderlichen Batterien auf dem Trassenweg vom Hauptbahnhof bis zum Bahnhof Sterkrade so stark und schnell aufladen, dass diese mindestens zehn weitere Kilometer ausschließlich mit Batteriestrom auf normalen Straßen fahren können.
Luft würde noch sauberer werden
„Das würde für den normalen Linienweg eines Busses in der Praxis reichen. Wir können damit den ohnehin vorhandenen Umweltvorteil des öffentlichen Nahverkehrs gegenüber Privatautos noch weiter ausbauen“, sagen Klunk und Overkamp – und die Luft in Oberhausen würde schlicht noch sauberer. Die Stoag hat deshalb eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, wie man die Stadtbahninfrastruktur für wie viel Geld ausbauen muss.
Denn so einfach ist die Aktion nicht: Die bereits auf der Trasse installierte Strom-Oberleitung für Straßenbahnen kann nicht ohne Weiteres für E-Busse mit Stromabnehmern genutzt werden. Ob sich die Investition lohnt, hängt auch davon ab, wie stark das Elektro-Konzept bezuschusst wird.
Moderne Stoag-Busflotte
Bisher hat die Stoag erst zwei geförderte Hybrid-Busse angeschafft, die recht leise sowohl mit Benzin als auch mit Strom laufen und auf Linien aktuell eingesetzt werden. Insgesamt gehört nach Angaben des Unternehmens die Stoag-Busflotte mit ihren über 120 Fahrzeugen im Durchschnittsalter von nur 4,75 Jahren umwelttechnisch zu den modernsten im gesamten Verkehrsverbund Rhein-Ruhr.
Umweltfreundlich lässt die Stoag die Busse hauptsächlich mit Brauchwasser waschen. Zudem trennt sie auf ihrem 4,5 Hektar großen Betriebshof 80 Prozent des Regenwassers, um es dann in die „Kleine Emscher“ zu leiten.