Oberhausen. Um die Ausbreitung des gesundheitsgefährdenden Eichenprozessionsspinners zu stoppen, lässt die Stadt insgesamt 500 Bäume behandeln.

Sie sind klein, werden durch den Wind über weite Strecken verteilt und können bei Hautkontakt bereits nach wenigen Stunden heftige allergische Reaktionen auslösen: Die Haare der Eichenprozessionsspinner-Raupe stellen Jahr für Jahr in Oberhausen eine Gesundheitsgefahr dar.

Wer mit den feinen Härchen in Berührung kommt, muss mit starkem Juckreiz, Atemwegsreizungen oder gar einer Bindehautentzündung rechnen. Um die Bürger davor zu schützen, lässt das stadteigene Oberhausener Gebäudemanagement (OGM) fast 500 Bäume an 52 Standorten vorsorglich gegen den Befall durch Raupen des Eichenprozessionsspinners behandeln.

Betroffene Bäume werden besprüht

„In den nächsten Wochen, etwa bis Ende Mai, wird eine Spezialfirma aus Duisburg an den Standorten präventiv gegen diesen Forstschädling vorgehen“, so OGM-Sprecher Alexander Höfer. „Eine aktuelle Gefährdung liegt aber noch nicht vor, da die Raupen ihre Haare erst ab Ende Mai verlieren.“

Um die weitere Entwicklung der Raupen zu verhindern, werden die betroffenen Bäume mit dem Bakterium „Bacillus thuringiensis“ besprüht, der im biologischen Landbau zugelassen ist. Dieses Bakterium wirkt nur gegen Larven, Raupen, Mücken und Fliegen. Für alle anderen Tiere und auch für den Menschen ist es aber unschädlich.

Erster starker Befall 2009

„Bisher sieht es so aus, als gäbe es in diesem Jahr wieder ähnlich viele betroffene Standorte wie auch schon 2011 und 2012“, erklärt Höfer. Einen ersten besorgniserregenden Befall durch Eichenprozessionsspinner hatte es 2009 im nördlichen Stadtgebiet gegeben. „Das wurde als Warnung verstanden, dass eine Massenvermehrung auch in Oberhausen möglich ist“, so der OGM-Sprecher.

„Betroffene Bäume werden uns zum einen von unseren eigenen Baumbegehern gemeldet, zum anderen von aufmerksamen Bürgern.“ Die Standorte werden dann vom städtischen Bereich Ordnung zusammengeführt, und wird eine Spezialfirma beauftragt. „Da wir selbst nicht die Technik haben, übernehmen das die Spezialisten aus Duisburg.“

So kann man sich schützen

Das nordrhein-westfälische Naturschutzministerium warnt ebenfalls vor den gesundheitlichen Gefahren der Eichenprozessionsspinner-Raupe und stellt Tipps zum Schutz zusammen. Befallene Gebiete sollen demnach gemieden werden. Ist ein Umgehen nicht möglich, sollten Nacken, Hals, Arme und Beine bedeckt werden. Die Raupen und das Gespinst nicht berühren.

In befallenen Gebieten nicht ins Gras oder auf den Boden setzen. Nach Kontakt mit den weißen Raupenhaaren die betroffenen Körperstellen gründlich abspülen. Nicht kratzen. Raupenhaare eventuell mit Klebestreifen (vom Heftpflaster) entfernen. Die Kleidung bei mindestens 60 Grad waschen, damit das in den Raupenhaaren enthaltene Nesselgift vernichtet wird.