Oberhausen. Ein Oberhausener Rocker des “Freeway Rider's MC“ soll fünf Fußballspieler mit einem 30 Zentimeter langen Messer bedroht haben, weil ihr Ball in seinem Garten gelandet war. Dort hatte der 50-Jährige vom Riders-Chapter Rheinberg mit befreundeten Bikern gefeiert. Der Mann bestreitet die Tat.

Was fünf junge Männer am Sonntag der Polizei Oberhausen berichtet haben, passt so recht ins Bild, das viele Menschen im Ruhrgebiet wegen der Rocker-Fehde zwischen Hells Angels und Bandidos beziehungsweise Satudarah mittlerweile von den Bikern haben, die in Motorradclubs organisiert haben: Ein Rocker des traditionsreichen "Freeway Rider's MC" soll die Fußballspieler in Osterfeld mit einem Messer bedroht haben, nur weil ihr Ball in seinem Garten gelandet war.

Muss sich der beschuldigte 50-Jährige also möglicherweise wegen Nötigung oder Bedrohung verantworten? Für eine Antwort ist es auch deshalb zu früh, weil die Ermittler die Beteiligten erst diese Woche befragen beziehungsweise vernehmen werden. Der beschuldigte Rocker des Freeway-Rider's-Chapter Rheinberg jedenfalls bestritt gegenüber den herbeigerufenen Beamten die Tat.

Der Freeway Rider Klaus "Hüpper" Wagner

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    Die mutmaßlichen Opfer hatten auf dem Sportplatz an der Droste-Hülshoff-Straße gekickt. Nach ihren Angaben war der Ball versehentlich im Garten des 50-Jährigen gelandet. Der hatte dort mit Freunden gefeiert, darunter auch weitere Rocker des Motorradclubs, der auch in Oberhausen ein Chapter hat. Der Gastgeber soll nach Angaben der Verjagten mit einem 30 Zentimeter langen Messer in der Hand erzürnt über den Gartenzaun geklettert sein und sie bedroht haben. Ob Alkohol im Spiel war, ist unklar.

    Hund zerkaute Fußball

    Die Polizisten empfing der Mann in seiner Kutte vor seinem Haus an der Droste-Hülshoff-Straße. Er bestritt die Vorwürfe, so ein Polizeisprecher, und erklärte darüber hinaus, er habe die jungen Männer zuvor in der Nachbarschaft auf Dächern herumklettern sehen. Den Fußball rückte er übrigens wieder heraus: Sein Hund hatte das Spielgerät allerdings klettern kaputtgebissen.

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    Die Rocker des "Freeway Rider's MC" sind im sogenannten Rockerkrieg an Rhein und Ruhr noch nicht aufgefallen. Die Strafverfolgungsbehörden stufen den deutschen Motorradclub anders als Hells Angels, Bandidos, Satudarah, Outlaws und Gremium MC auch nicht als "Outlaw Motorcycle Gang" (OMCG) ein: Demnach gehöre es nicht zur Clubkultur der Riders, Gesetze abzulehnen und die Bereitschaft zu körperlicher Gewalt zu demonstrieren. Einige Freeway-Riders-Clubs sind mit Bandidos-Chaptern befreundet. Zuletzt sorgte die Freeway-Riders-Rocker vom Chapter Moers für Aufregung: Sie waren Mitte März geschlossen zum MC Gremium gewechselt. (pw)