Oberhausen. .

Wo sonst der Spargel längst vorwitzig seine Köpfchen ins Sonnenlicht reckt, lugen in diesen Tagen deutlich weniger Stangen dieses beliebten Gemüses aus dem Beet von Christoph Köster an der Gabelstraße in Schmachtendorf: „Durch den langen Frost ist alles etwa drei Wochen später dran“, bestätigt der Landwirt.

Wie groß am Ende der Spargelsaison – am 24. Juni wird traditionell der letzte verkauft – die Umsatzeinbußen sein werden, vermag Köster derzeit noch nicht zu sagen: „Das hängt im Wesentlichen vom Wetter in den kommenden Wochen ab. Aber uns fehlen auf jeden Fall etwa drei Wochen für die Vermarktung.“

Doch das ist nur eine Seite der Medaille. Die andere ist, dass der Spargel noch nicht tut, was er eigentlich sollte – nämlich kräftig wachsen. Christoph Köster: „Die Natur hält immer wieder Überraschungen für uns bereit. Ich dachte, jetzt bei den warmen Tagen geht’s so richtig los. Doch wir ernten derzeit nur ein Drittel der Menge, die wir sonst zu dieser Zeit hatten.“ Doch der Landwirt schmunzelt: „Ich glaube, der Spargel erinnert sich daran, dass es vor ein paar Tagen noch eisig kalt war.“

Köster fürchtet jedoch nicht, dass er über die gesamte Saison betrachtet weniger Stangen ernten kann als in „normalen Jahren“. Auch die Qualität des Gemüses habe nicht unter dem langen Frost gelitten. Aber: „Die Preise sind noch ziemlich hoch. Das liegt vor allem daran, dass einfach die Mengen noch nicht da sind. Sicher aber wird der Preis im Verlauf der Saison sinken“, ist sich der Landwirt sicher.

Gemeinsam mit drei Erntehelfern aus Polen und einem deutschen Helfer hofft er nun auf möglichst viel Sonne und Wärme, um dann die Ernte wieder schubkarrenweise vom Feld in den Hofladen bringen zu können. Das geht auf kurzen Wegen, denn die Spargelfelder von Christoph Köster liegen „um die Ecke“ im Raum Schmachtendorf. Gerade hat er ein neues Feld nahe der Autobahn angelegt und Jungpflanzen gesetzt.

Erntehelfer kamen schon Mitte April

Die Erntehelfer, die er immer schon vor dem Beginn der neuen Saison anwerben muss, standen auch in diesem Jahr wieder pünktlich am 15. April in Schmachtendorf auf der Matte. Da tat sich auf den Feldern aber noch nichts, sagt der Schmachtendorfer Spargelbauer: „Das war bei uns jetzt nicht so schlimm, denn wir konnten die Mitarbeiter in der Zeit, in der im Spargelfeld noch nichts zu ernten war, auch andernorts auf unserem Hof einsetzen, zum Beispiel in unseren Blumenbeeten. Das ist bei Großbetrieben natürlich schwieriger.“ Der Grund für das frühe Erscheinen der Helfer: „Inzwischen ist der Flug der günstigste Weg hierher zu kommen, also buchen die Helfer sehr früh.“