Gelsenkirchen. . Mit dem Frühling hat die Spargelzeit begonnen. Das Unternehmen Pottbäcker schält das Gemüse vor seinem Bauernladen an der Bahnhofstraße mit einem Automaten.

Mit dem Frühling hat die Spargelsaison begonnen. Auch in Gelsenkirchen wird das Gemüse jetzt angeboten. In Pottbäckers Bauernladen an der Bahnhofstraße etwa. „Wir haben seit einer Woche Spargel“, sagt Inhaberin Christine Schifferer (29). Davor sei es einfach zu kalt gewesen. Der offizielle Start der Saison sei zwar der 24. April, „normal ist aber mittlerweile Ende März“. Nur in diesem Jahr ließ der Lenz lange auf sich warten. Deshalb kostet das Kilo auch (noch) 14,90 Euro.

Der Schälautomat aus gebürstetem Edelstahl vor dem Hofladen glänzt in der Sonne, Passanten bleiben interessiert stehen und schauen der mehr als 20 000 Euro teuren Maschine durch die kleinen Scheiben bei der Arbeit zu. Rotierende Walzen befördern die eingeführten Spargel-Stangen in fünf Sekunden von einem Ende zum anderen. Acht Messer – jedes ist anders eingestellt – entledigen das Gemüse ihrer Schale, die ins Wasserbad fällt. Einen weiteren dieser mobilen Automaten hat das Pottbäcker-Unternehmen (Sitz in Issum) in seinem Bauernladen in Gladbeck. „Größere Spargelbauern haben auch solche Maschinen“, sagt Christine Schifferer, aber sonst seien diese eher weniger verbreitet.

Gewöhnlich bezieht die Inhaberin den Spargel von einem Bauern in Nettetal. Aber weil der sein Feld nicht beheize, sei das Gemüse bei ihm noch nicht so weit – trotz Folientunnel. „Durch die Witterung war es noch nicht möglich, Spargel von einem normalen Feld zu bekommen“, erklärt Schifferer. Deshalb sei er auch noch so teuer. Vor einem Jahr habe der Kilopreis je nach Wetterlage zwischen 7 und 11 Euro gelegen. „Bei feuchtem, warmem Wetter kommt der Spargel wie verrückt, dann wird er billiger“, so die 29-Jährige.

Bauer in Kempen beheizt sein Feld

Der Bauer in Kempen, von dem Pottbäcker aktuell seinen Spargel bezieht, beheizt seine Felder mit einer unterirdischen Warmwasserleitung. Biete ihr Unternehmen sonst drei Sorten Spargel an, sei es in diesem Jahr nur eine, so Schifferer. Eine weitere Auswirkung des späten Frühlingsanfangs: Die Spargelzeit wird kürzer. Schifferer: „Spätestens Anfang Juli hören die Bauern auf zu stechen, weil die Spargelpflanzen sonst zu sehr beansprucht würden und sich das negativ auf die nächste Ernte auswirken würde.“

Das Schälen mit dem Automaten ist gratis. Grüner Spargel kann damit nicht bearbeitet werden, weil er nur am Ende geschält wird und sich die Maschine nicht entsprechend einstellen lässt. Außerhalb der Saison kommt Spargel vornehmlich aus Peru.