Oberhausen. .
Es hätte alles so schön werden können: Der in Weiß getauchte Kirchenraum beeindruckt bereits beim Eintreten. Es scheint so, als habe sich Bühnenbildnerin Caroline Forisch von Christo inspirieren lassen. Im schönen Kontrast dazu der lange, schwarze, bestuhlte Tisch, der als einziges Requisit völlig ausreicht, um alle Schauplätze der Handlung zu symbolisieren.
Da hat Kostümbildnerin Elisabeth L. Gers leichtes Spiel, die Kleidung der beteiligten Personen zur Geltung zu bringen, was ihr wunderbar gelingt. Die Damen, Susanne Burkhard als Georgette Aubin und Ellen Céline Günther als Lady Brett Ashley, sehen verführerisch und bezaubernd aus und auch die Herren beeindrucken in fast zeitlosem Schick. Henry Meyer als Jake Barnes schmückt ein fescher Strohhut, sein Tennisfreund Martin Müller Reisinger als Robert Cohn trägt Sonnenbrille und Tobias Amorielli, der den Matador Pedro Romero spielt, ist in seinem Outfit ein echter Hingucker.
Hartmut Stanke elegant und souverän
Die Zuschauer, im zweireihigen Halbkreis drapiert, umrahmen die Arena für das Schauspiel, das den Darstellern ein recht großes Aktionsfeld gewährt und den gesamten Raum, sogar die Kirchen-Empore einbezieht. Die Regisseure, Tilman Raabke und Christoph Todt, lassen nicht wie im Roman Jake Barnes die Geschichte erzählen, sondern Juanito Montoya (Hartmut Stanke), den Besitzer des Hotels im spanischen Pamplona. Stanke macht das sehr elegant und souverän und ohne Ton-Probleme.
Im Paris der 20er Jahre beginnt das Geschehen um Personen, die wenig zu tun haben, außer Liebesbeziehungen und Freundschaften zu pflegen, sich zu treffen, gesehen zu werden und sich zu amüsieren. Sie möchten glücklich sein und schaffen es nicht. Schon gar nicht durch den Ortswechsel von der Metropole ins kleine spanische Pamplona, wo die Fiesta über die Bühne geht.
Dialoge schwer zu verstehen
Die Rollen sind sehr passend vergeben und werden gestisch und mimisch voll ausgespielt, allein es fehlt die Tonqualität. Viele der Dialoge sind sehr schwer bis nicht zu verstehen, was für den Zuschauer sehr anstrengend ist. Doch es besteht Hoffnung, dass sich das bei den kommenden Aufführungen ändern wird. Die „Macher“ wollen sich etwas einfallen zu lassen.