Oberhausen.

Groß sind die Erwartungen an den neuen Sealife-Park, den die Merlin-Entertainment Gruppe für rund 15 Millionen Euro bald am Centro eröffnen will: Tourismusexperten rechnen mit bis zu einer Million zusätzlicher Tagesbesucher, die der Abenteuerpark bis 2016 pro Jahr nach Oberhausen bringen soll.

„Wir werden einen neuen starken Magneten in Oberhausen haben“, sagt Burkhard Koch, Chef der kommunalen Tourismus und Marketing GmbH (TMO). Bereits elf Millionen Menschen, so Koch, seien 2012 für einen Tagesausflug nach Oberhausen gekommen – die Attraktionen rund um die Neue Mitte ziehen besonders an.

Die Übernachtungszahlen sollen steigen

Mittelfristig sollen auch die Übernachtungszahlen in Oberhausen weiter steigen, das machte Burkhard Koch deutlich. Im neunten Jahr in Folge wachsen diese nach Angaben der Stadtmarketinggesellschaft TMO auch 2012 – allerdings nur leicht: Im vergangenen Jahr haben 446 416 Touristen in Oberhausen übernachtet, das macht lediglich eine Steigerung von 0,9 Prozent im Vergleich zu 2011 aus.

Damit habe Oberhausen sein Potenzial noch nicht erreicht, meint TMO-Chef Koch: „Perspektivisch wird diese Zahl auf 600 000 Übernachtungen in den nächsten zehn Jahren ansteigen.“ Anfragen für notwendige Unterkünfte lägen vor, Koch erwartet bis 2016 wenigstens ein neues Hotel in der Stadt.

Zahl der Ankünfte ist gesunken

Ist die Zahl der Ankünfte in Oberhausener Hotels, Hostel oder Pension auch um 3,1 Prozent auf nun 202 689 gesunken, so bleiben Touristen immer länger in Oberhausen: Durchschnittlich 2,2 Tage verweilen sie in der Stadt.

Mit einer Bettenauslastung von 48,9 Prozent liegt Oberhausen an zweiter Stelle aller kreisfreien Städte in NRW (Platz 1: Hagen). Um sechs Prozent sind die Übernachtungszahlen ausländischer Gäste gestiegen (66 739). Besonders lockte sie offenbar der Centro Weihnachtsmarkt an: Im Dezember 2012 sind die Zahl der Übernachtungen ausländischer Besucher gegenüber dem Vorjahr um 35,7 Prozent gestiegen. Gäste kommen aus den Niederlanden, Belgien, Großbritannien und zunehmend Osteuropa.

Eine städtische Extra-Finanzspritze

Vor dem Hintergrund der zuletzt hochgekochten Finanzierungsdebatte der TMO, die nur dank einer städtischen Extra-Finanzspritze vor der Pleite bewahrt werden konnte, betont Koch, dass die TMO wichtige Standortarbeit und -beratung mache, Messeauftritte umsetze und Imagepflege betreibe.

Tourismus sei ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, mit dem in Oberhausen rund 447,2 Millionen Euro umgesetzt werden (brutto). Etwa 5000 Arbeitsplätze seien in Oberhausen entstanden, im Tourismus würden Einkommen von rund 100,3 Millionen Euro erwirtschaftet.