Oberhausen. Die Stadt Oberhausen bleibt in Sachen Straßenreinigung hart. Viel Anwohner beschweren sich, dass die Stadt keine Ersatzparkplätze zur Verfügung stellt, wenn die Kehrmaschinen rollen. Im Zuge der Stadtreinigung werden stundenweise Halteverbote verhängt, die 2012 insgesamt über 2400 Bußgelder zur Folge hatten.

Trotz erheblichen Unmuts vieler Anwohner ist die Stadtspitze fest entschlossen, ihr Anfang 2012 gestartetes Konzept zur Reinigung der Straßen in der Innenstadt, in Sterkrade und in Osterfeld auch im nächsten Jahr konsequent weiter zu verfolgen. „Die Kehrmaschinen kamen ja immer voll zurück. Die Straßen sind dadurch sauberer geworden“, meint Stadtsprecher Martin Berger.

2400 Knöllchen in einem Jahr

Seit einem Jahr verhängt die Stadt in den stark verschmutzten, eng mit Autos zugestellten Straßen an Reinigungstagen ein wechselseitiges Halteverbot je Straßenseite, damit die Kehrmaschinen besser durchkommen und den Dreck schneller wegputzen können. Viele Anwohner akzeptierten bisher die stundenweisen Halteverbotszeiten aber nicht: Deshalb verhängte die Stadt insgesamt über 2400 Bußgelder und ließ sogar falsch geparkte Autos an diesen Kehrtagen abschleppen – über 650 Mal.

Die Begeisterung der Anwohner über das harte Vorgehen der Stadt zur Durchsetzung der Halteverbote hielt sich verständlicherweise in Grenzen – doch das Rathaus will 2013 keinen Millimeter nachgeben. „Wir werden auch weiterhin Knöllchen verteilen und Autos abschleppen. Sich waschen, aber sich dabei nicht nass machen, geht nunmal nicht. Die Anwohner verlangen saubere Straßen, aber zugleich keine Einschränkung beim Parken. So kann das nicht funktionieren“, heißt es in der Stadtverwaltung.

Keine ausreichenden Ersatzparkplätze

Anwohner hatten vor allem kritisiert, dass die Stadt keine ausreichenden Ersatzparkplätze an den Kehrtagen bereitstellt. Das Rathaus sieht durchaus, dass die Parkplatzsuche in den dicht besiedelten Innenstädten an Reinigungstagen noch problematischer wird als sonst. Doch gleichzeitig rät die Verwaltung den Anwohnern, einen Parkplatz etwas weiter weg zu suchen. „Mit einem kurzen Fußweg sollte auch dieses Problem zu lösen sein“, meint Berger.

Nicht beantworten können die Fachleute der Stadt, warum ausgerechnet die Alt-Oberhausener deutlich mehr als in den Stadtbezirken Osterfeld und Sterkrade die Halteverbote für die Straßenreinigung ignorieren. Über 60 Prozent dieser Bußgelder kassierte die Stadt in der Oberhausener Innenstadt. Ob die City-Bewohner gegen Amtsobere rebellischer sind als andere, die Halteverbotsschilder aus Unwissenheit ignorieren oder es hier besonders wenige Ausweich-Parkplätze gibt – darüber rätseln die Fachleute der Stadttochter Wirtschaftsbetriebe Oberhausen und der Rathaus-Dezernate noch.