Oberhausen. . Bisher wurde im Oberhausener Rathaus am Rosenmontag immer nur ein halber Tag gearbeitet. Den Angestellten wurde der Rest des Tages als Brauchtumstag geschenkt. Nun müssen die Angestellten, wenn sie Karneval feiern möchten, einen Tag Urlaub nehmen.
Premiere im Rathaus: Statt Kamelle und Bützchen gibt es am Rosenmontag in der Stadtverwaltung Kundenkontakte und Bebauungspläne. Und zwar nicht nur wie bisher bis 12 Uhr. Nein, der Rosenmontag ist in diesem Jahr erstmals ein voller Arbeitstag. Damit ist der teils freie Rosenmontag ein Opfer des Sparpakets zur Haushaltskonsolidierung – zum Ärger etlicher städtischer Bediensteter.
Personalratsvorsitzender André auf der Heiden bezweifelt den Sinn dieser Streichmaßnahme: „Es ist eine leidige Debatte, die man nicht gewinnen kann, weil sie rein emotional geführt wird.“ Als Teil des Sparpakets, sagt auf der Heiden, erscheine das wie eine symbolische Handlung: „Guckt mal, wir gehen jetzt auch an die städtischen Beschäftigten ‘ran.“ Der Personalrats-Chef bezweifelt, dass mit dieser Korrektur der Arbeitszeit wirklich nennenswert gespart werden kann.
Einen Urlaubstag opfern
Bisher war im Rathaus Rosenmontag um 12 Uhr Schluss; ein halber Arbeitstag wurde den Angestellten und Beamten als Brauchtumstag geschenkt. Jetzt muss, wer jeck sein will, einen Urlaubstag opfern, auch wenn er erst ab Mittag feiern will – halbe Urlaubstage gibt es nicht. Auf der Heiden: „Bisher musste nur der einen Urlaubstag nehmen, der Rosenmontag komplett frei haben wollte.“
Als kleine Kompensation habe man beschlossen, dass an Altweiber nur noch fünf Stunden gearbeitet werden muss. Dass der Rosenmontag nun „platt gemacht“ werde, sei nicht nur ein Oberhausener Phänomen, sagt auf der Heiden: „In Mülheim ist das auch so. Im Gegensatz zu Oberhausen, wo der Karnevalszug am Sonntag ist, hat Mülheim einen Rosenmontagsumzug. Das finde ich schlimmer.“