Letzter Akt im hiesigen Saalkarneval der Stadthalle - und die Sitzung der Lebenshilfe setzte am Dienstag im ausverkauften Saal wieder einen deutlichen Höhepunkt. Die integrative Veranstaltung für Menschen mit und ohne Behinderung stellte die herzliche Seite des närrischen Treibens klar in den Vordergrund.
Halle bis an den Rand gefüllt
In den Sitzreihen dominierte Fröhlichkeit - nicht gespielt, nicht vordiktiert. Die Bewohner der Einrichtungen der Lebenshilfe, Betreuer und Karnevalisten aus den Oberhausener Gesellschaften feierten gemeinsam. „Jeder ist ein Teil des Ganzen!“ Das konnte man beim vierstündigen Programm wörtlich nehmen. Die gute Laune ließen sich die mehr als 1000 Besucher an den bis zur Ausgangstür gefüllten Tischen im Saal Berlin der Luise-Albertz-Halle nicht vermiesen.
Vor allem, weil das Programm stimmte: Humoristen, Musikkapellen und Tanzgarden. Klassisch zusammengewürfelt, aber überaus ausgewogenen. Viele hiesige Karnevalsgesellschaften durften dabei Teile ihres Programms einem großen Publikum zeigen. Auch auswärtige Gäste, wie die Garde aus Duisburg, marschierten in den Saal.
Die Jecken aus der Nachbarstadt brachten Konfetti-Salven mit und machten den eh schon durch zahlreiche Kostüme verschönerten Saal noch ein bisschen bunter.
Humoristen, Sänger und Garden
Der Gemeinschaftstanz der Oberhausener Garden hat in Sachen Farbvielfalt über viele Jahrzehnte nichts an Strahlkraft verloren. Im vergangenen Jahr wurde diese Institution im Landtag von Nordrhein-Westfalen sogar ausgezeichnet - Oberhausen ist bei dieser Variante des gemeinschaftlichen Ehrenamts ein närrischer Vorreiter.
Humor, den gab es bei der Lebenshilfe im gesprochenen Wort: Fred van Halen brachte sein freches Federvieh mit, das den Jecken den Wetterbericht erläuterte (Überraschungs-Schnee gehörte übrigens nicht dazu).
Die Gäste lachten lautstark und mancher definierte schon das Kostüm für die kommende Session etwas genauer. „Bei so einem Witz, hätte ich mir gleich eine rote Pappnase aufsetzen können!“
Bei Stargast Jürgen Drews dröhnte die Musik aus den Boxen, doch der Schlagerstar zeigte sich ganz als Profi. Er schüttelte geduldig die vielen Hände am Bühnenrand und lieferte bekannte Hits („Ein Bett im Kornfeld“) am Fließband.
Der „König von Mallorca“ kam im weißen Schnieke-Anzug und zeigte großes Interesse am royalen Gipfeltreffen. Gut, dass auch Stadtprinz Gerhard I. im Saal anwesend war, der bekanntlich ebenfalls gut bei Stimme ist. Beide griffen zum Mikrofon - dieses Duett lag nah.