Oberhausen. . 15 lebensechte Dinosaurier sind mit der Show “Dinosaurier im Reich der Giganten“ zu Gast in Oberhausen und begeistern nicht nur die kleinen Besucher. Denn die Dinos sind elektronisch gesteuerte Vollmodelle. So real wird man wohl nie wieder einem Saurier begegnen können.
Wer 65 Millionen Jahre von der Bildfläche verschwunden ist, der muss sich bei seinem Comeback nicht kleinlaut zeigen: Bei der Show „Dinosaurier im Reich der Giganten“ zucken viele Besucher ehrfurchtsvoll zusammen. „Die Zähne sind ja riesig“, flüstert der kleine Jannik seiner Mutter zu. 15 Kolosse der Urzeit zeigen sich bei einer Live-Show in der König-Pilsener-Arena ziemlich lebendig.
Dinos als lebensgroße Modelle – angesichts der in den vergangenen Jahren vorgeschrittenen Tricktechnik muss das Spektakel von Scott Faries große Fußstapfen füllen. Der Regisseur hat bereits Shows im MGM-Hotel in Las Vegas inszeniert, gehörte zu den kreativen Köpfen von „Siegfried & Roy“. Die Idee Dinosaurier in großen Hallen brüllen zu lassen, basiert auf einer gleichnamigen BBC-Serie.
Kameras könnten die Dinosaurier erschrecken
Zunächst beginnt die Reise in die Vergangenheit mit Spielregeln: „Vorsicht, Kameras und Videogeräte könnten die Dinosaurier erschrecken“, sagt der Hallensprecher. Das verschafft Eindruck. Zumindest in den ersten Minuten. Jannik (6) hat Dinos bisher nur im Fernseher gesehen. „Ich möchte hören, wie laut die sind“, sagt er. Es geht gemächlich los. Aus Eiern schlüpfen die ersten kleinen Dinos. „Süß!“, murmelt man noch in den Sitzreihen.
Viele Kinder sind in die mit rund 3000 Zuschauern besetzte Halle bekommen, der Innenraum sieht aus wie der Urkontinent Pangaea. Es gibt Berge aus Pappmaschee, die sich später in wütende Vulkane verwandeln. Es wachsen aufblasbare Bäume und Blumen, die Veränderungen der Landschaften symbolisieren, die Millionen von Jahre zu Sekunden werden lassen.
Tiefgreifende Geschichte fehlt
Und die Dinos? Erwachsene Augen werden groß. Und selbst Skeptiker meinen: „Ganz schön lebensecht!“ Die Urviecher sind elektronisch gesteuerte Vollmodelle. Das bedeutet keine visuellen Tricksereien kaschieren den uralten Spaß. Die Videoleinwand im Hintergrund spielt kaum eine Rolle, sie zeigt Landschaften.
Brüllen, Schnaufen, Krachen: Eine tiefgreifende Geschichte bietet die Show nicht. Ein Schauspieler führt als Forscher durch die Epochen. Flüchtet von einer Ecke zur anderen, wenn Fleisch- und Pflanzenfresser sich behaken. Vor allem ein kleiner Tyrannosaurus Rex hat es dem Publikum angetan. Wenn der kleine Racker, den übrigens ein Mensch mit seinen eigenen Füßen manövriert, zum Mini-Gebrüll ansetzt, sind die Lacher auf seiner Seite.
Styroporkugeln im Maschengewebe
Bei den Giganten ist der Respekt dagegen groß: Der erwachsene T-Rex ist neun Meter hoch, wenn er seinen Kopf zum Publikum bewegt, zucken die Kinder zurück: „Ganz schön cool!“
Aber wie bewegen sich die Viecher? Die Oldies bestehen aus einem Maschengewebe in das Styroporkugeln eingearbeitet sind. So können natürliche Bewegungen erzeugt werden, die wie Muskelreaktionen aussehen. Der Clou: In den Dinos steckt ein nicht sichtbarer Fahrer, der die Giganten durch die Halle steuert.
„Dinosaurier im Reich der Giganten“ ist ein Teil der Evolution von Dino-Shows. Mit den mechanischen Ruckel-Klöpsen vom Rummelplatz haben die Saurier nichts mehr gemein. Es sind Spezial-Effekte mit Kinoformat. Unheimlich lebensecht, aber nicht das Ende der Entwicklungsmöglichkeiten. Irgendwann werden der neun Meter hohe T-Rex oder der 17 Meter lange Brachiosaurus ohne die Rollklötze unter ihren Füßen auskommen, die sie stabilisieren. Und dann wird es richtig gruselig.
Weitere Shows in der Arena
Stolze 25 Millionen Euro hat die Show gekostet. 1800 Auftritte wurden bisher absolviert - weltweit. 15 Dinosaurier sind in der 90-minütigen Aufführung zu sehen. Sie wird von den Veranstaltern ab einem Alter von drei Jahren empfohlen. Es gibt in der König-Pilsener-Arena am Wochenende weitere Shows. Samstag 15 und 19 Uhr. Sonntag 11 und 15 Uhr. Kartenpreise: 39,35 bis 61,80 Euro.