Oberhausen. Das Bandidos Chapter Oberhausen ist Geschichte - das Rocker-Problem hat sich damit aber nicht erledigt. Die Polizei bestätigte jetzt: Die Bandidos-Mitglieder sind zu den Hells Angels übergelaufen. Darüber, ob und wie sich die Bandidos dafür rächen werden, kann man derzeit nur spekulieren.

Das Bandidos Chapter Oberhausen löste sich im Juli 2012 auf. Die Frage war: Was machen die Ex-Rocker? Jetzt bestätigte die Oberhausener Polizei: „Die Mitglieder des Chapters Oberhausen sind zunächst zu den Westgate-Rockern gewechselt.“ Westgate ist ein Bandido-Ableger. Ein Teil der Westgate-Leute lief dann allerdings zu den mit den Bandidos verfeindeten Hells Angels über. Zum Charter Krefeld.

Solche Kuttenwechsel im großen Stil werden seit längerem beobachtet. In Berlin wechselten vor einiger Zeit auf einen Schlag 80 Bandidos zu den Hells Angels Berlin City. Erst am Freitag berichtete die Berliner Morgenpost von weiteren Überläufern. Eine komplette Abteilung der Bandidos, das Chapters South Central, löste sich in Berlin auf. Die Mitglieder tragen jetzt die Kutten der Höllenengel. Laut Frankfurter Allgemeine hätten die Bandidos in Berlin die Oberhand verloren, „und der Wechsel am Niederrhein könnte die Machtverhältnisse in auch in NRW nachhaltig verschieben“.

Razzia bei Bandidos

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"Man liebt den Verrat und hasst den Verräter"

Der Sprecher der Bandidos Deutschland hält sich in Sachen Krefelder-Überläufer bedeckt: „Da sag’ ich mal lieber nichts zu.“ Er schildert allgemein: „Es passiert immer wieder, dass aus Unzufriedenheit gewechselt wird.“ Natürlich sei das nicht gerne gesehen. „Das ist so, als wenn einer von Schalke zu Dortmund wechselt“, verdeutlicht er die Bedeutung des Vergehens. Der Sprecher betont: „Wir haben auch mehr als Hells Angels aufgenommen.“ Auf die Frage, warum man die Todfeinde in den eigenen Reihen akzeptiere, antwortet er: „Man liebt den Verrat und hasst den Verräter.“ Und: „Wir wischen den anderen auch gerne eins aus.“

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Wischen nun die Hells Angels den Bandidos in Sachen Rotlichtviertel Flaßhofstraße eins aus und kaufen dort Häuser? Zu Zeiten der Banditen in OB waren nach Informationen unserer Zeitung sieben Häuser an Personen verpachtet, die den Rockern nahe standen. Die Bandidos waren an einem Kauf der Gebäude interessiert. Der Besitzer der Immobilien dazu: „Ich habe unglaublich viele Interessenten, hatte auch mal einen aus Rockerkreisen.“ Ja, er sei bereit, zu verkaufen. Aber nur im Paket und er habe in den vergangenen 15 Jahren niemanden getroffen, der sich das leisten könne. „So wie ich den Markt sehe, wird sich da auch in den nächsten zehn bis 20 Jahren niemand finden“, ist der Hausbesitzer überzeugt.