Oberhausen. . Viele gemeinnützige Einrichtungen bieten Winterkleidung für sozial schwache Menschen an. Doch momentan fehlt es an Kleiderspenden.

Die Temperaturen sind in den vergangenen Tagen nie über die Null -Grad-Marke hinausgeklettert. Stellenweise wurde die Stadt sogar von einer mehreren Zentimeter dicken Schneeschicht überzogen, die zwar schnell schmolz, aber immer wieder von frischem Schnee erneuert wurde. Zeit, sich in dicke Winterjacken zu hüllen. Doch was, wenn das Budget für Winterkleidung zu knapp oder überhaupt nicht vorhanden ist? In dem Fall springen die Kleiderkammern ein. Wohnungslose Menschen ebenso wie Menschen aus schwierigen finanziellen Verhältnissen bekommen hier zu kleinen Preisen alles an (überwiegend gebrauchter) Kleidung, was sie benötigen, um durch die kalte Jahreszeit zu kommen. Allerdings geben immer weniger Menschen die Dinge, die sie nicht mehr brauchen, ab.

Viele Internetverkäufe

Heike Bruckmann, Sprecherin des Friedensdorfes, das auch eine Kleiderkammer unterhält: „Es ist schon so, dass die Zahl der Sachspenden immer weiter abnimmt. Wir merken, dass es immer schwieriger wird, die Leute zu erreichen.“ Wahrscheinlich, vermutet sie, verkaufen mittlerweile viele Menschen ihre ausrangierten Kleidungsstücke bei Ebay. „Vielen Leuten geht es ja finanziell auch nicht gut und wenn man die Möglichkeit hat, ein paar Euro dazu zu verdienen, dann ergreift man diese wohl auch.“ Grundsätzlich, so Bruckmann, könne das Friedensdorf immer neue Kleiderspenden gebrauchen – nicht nur zu Winterzeit. „Am besten ist es, die alten Anziehsachen direkt bei uns abzugeben“, so die Sprecherin. Die Friedensdorf-Verwaltung liegt an der Lanterstraße 21 in Dinslaken.

„Gut gefüllt“ dagegen ist die Kleiderkammer der Oberhausener Diakonie, berichtet Frank Bremkamp. Er ist bei der Diakonie für den Bereich Wohnungslosenhilfe zuständig und darunter fällt auch die hauseigene Kleiderkammer. „Wir haben gerade eine Spende an Isomatten und Schlafsäcken erhalten und kommen gut durch den Winter.“ Darüber hinaus sei ausreichend Kleidung in jeder Größe vorhanden. „Für uns ist das Wichtigste, dass wir viele dicke Jacken und warme Hosen vorrätig haben.“ Und die gibt es mehr als genug: „Unser Lager ist fast voll“, so Bremkamp. „Uns steht nur ein Kellerraum zur Verfügung und im Zweifelsfall müssen wir Leute, die etwas spenden wollen, leider wieder wegschicken.“ Prinzipiell sei aber dennoch jede Spende willkommen.

Menschen ohne Wohnsitz

Die Menschen, die auf die Hilfe des Diakoniewerkes angewiesen sind, sind oft ohne festen Wohnsitz. „Wir haben viel Laufkundschaft. Die sind oft nur auf der Durchreise in Oberhausen, bleiben nur für ein paar Tage und ziehen dann weiter.“ Gerade für diese Menschen sei es wichtig, dass die Kleidung warm und wetterfest ist. Bremkamp: „Stammkunden haben wir allerdings auch. Sowohl unter den Spendern, als auch unter den Empfängern.“

Im Caritas-Laden „Piccobello“ an der Bottroper Straße 167 wird zurzeit Winterbekleidung für Herren dringend benötigt. „Die Nachfrage ist zwar vergleichbar mit der des vergangenen Jahres“, so Caritas-Sprecher Reinhard Messing, „aber momentan ist zu wenig da.“ Bei „Piccobello“ sei man über jede Spende dankbar. Wer etwas abzugeben hat, kann seine alten Winterklamotten dort jederzeit abgeben oder abholen lassen. Ein Anruf unter 810 858 34 genügt.