Oberhausen. . Jeannine Seeger ist Mitbegründerin des Vereins „pro Hund andaluz“. Dessen Mitglieder setzen sich für Vierbeiner im spanischen Ort Jaén ein.
An einer Ruine im spanische Jaén angebunden fanden Tierschützer einen kleinen Hund, den sie Liberto tauften. Den Schwanz hatte man ihm abgeschnitten, die Wirbelsäule zertrümmert, vermutlich kauerte er schon tagelang an dem verlassenen Gebäude. Die spanische Tierschutzorganisation „Abyda“ nahm sich des Rüden an und schickte ihn nach Deutschland, wo er bei Jeannine Seeger untergebracht und schließlich zu einer Familie vermittelt wurde.
Schlaflose Nächte
Fälle wie der von Liberto machten Jeannine Seeger oft zu schaffen, bereiteten ihr etliche schlaflose Nächte. „Dann habe ich mir aber gedacht, dass ich etwas tun kann.“ Zusammen mit Susanne Petershofer und Daniela Röthele gründete sie schließlich einen eigenen Tierschutzverein, um misshandelte Hunde aufzufangen. „pro Hund andaluz“ unterstützt Tierheime in der andalusischen Stadt Jaén, der Verein spendet Geld sowie Tierfutter an die örtliche Tierschutzorganisation Abyda, die dadurch unter anderem Hunde nach Deutschland schicken kann. „Tierschutz hört nicht an der Ländergrenze auf. Der Missstand in Spanien ist riesig“, sagt die 24-Jährige.
Dort macht sich "pro Hund andaluz" nun stark für ein neues Tierheim, denn die jetzigen Umstände seien katastrophal, berichtet die ehrenamtliche Helferin. „Die Tierheime in Spanien sind heruntergekommen und überfüllt. Vor kurzem gab es in Jaén einen Bürgermeisterwechsel und der Neue setzt sich nun stark für den Tierschutz ein, sucht nach einem geeigneten Grundstück für ein neues Tierheim.“
Anderer Stellenwert
Das Problem in Spanien sei vor allem der Stellenwert, der Tieren beigemessen wird. „In Deutschland gehören Hunde zur Familie. Die Spanier haben aber eine ganz andere Mentalität“, meint sie. So bewahrte Jeannine Seeger ihren eigenen Hund Boomer vor einer Tötungsstation. „Den Leuten dort ist oft nicht bewusst, dass es überhaupt Tierheime gibt.“ Heute lebt der Mischling bei ihr und hilft dabei, Pflegehunde aufzupäppeln. „Weil er so offen auf Mensch und Tier zu geht, gibt er seinen Artgenossen Sicherheit.“ Auch der misshandelte Liberto fand durch Boomer zurück ins Hundeleben.
Trotzdem geht es Jeannine Seeger nicht nur darum, die Tiere nach Deutschland zu holen. Durch ihre Spenden ist es der örtlichen Tierschutzorganisation möglich, Hundehalter zu unterstützen, wie zum Beispiel Diego, der plötzlich mittellos wurde. Als sein Hund Pippo plötzlich kränkelte, besorgte man ihm Medikamente. „Wir haben täglich Kontakt mir Abyda, die uns auch alle Informationen liefern.“
Hauptanliegen von „pro Hund andaluz“ ist es, ansässige Tierschützer aus der Region Jaén in Spanien vor Ort zu unterstützen. Gemeinsam möchte man dazu beitragen, dass in Spanien bessere Tierschutzgesetze erlassen und befolgt werden und der Betrieb der Tötungsstationen eingestellt wird.
Nähere Informationen unter www.pro-hund-andaluz.de