Oberhausen. Im neuen Jahrbuch 2013 geben 29 Geschichten und zahlreiche Fotos Einblicke ins Leben dieser Stadt: Kaufhof-Abschied, Party-Hochburg und sportliche Höchstleistungen.

„Zlhjh ghu Uxkulqgxvwwulh“ – Sie können beruhigt sein, mit dem Autor dieser Zeilen ist alles in Ordnung und auch seine Tastatur spielt nicht verrückt. Der verquere Buchstabensalat wird schnell verständlich, wenn man der Erlebnis-Ausstellung „Top Secret – eine geheime Welt der Spionage“ einen Besuch abstattet – oder im soeben erschienen Jahrbuch 2013 blättert, in dem sich auf über 160 Seiten neben dem Beitrag zum Spionagemuseum zahlreiche weitere ebenso unterhaltsame wie informative Artikel finden.

Das redaktionelle Triumvirat mit Helmut Kawohl (Tourismus und Marketing Oberhausen), Gustav Wentz (ehemals NRZ-Redakteur) und Herausgeber Hajo Plitt hat – unterstützt von ortskundigen Journalisten – in dem reich bebilderten Band wieder einen bunten Strauß an Themen zusammengestellt. Die verschiedenen Autoren beleuchten trubelige Freiluft-Festivals, sportliche Höchstleistungen, kenntnisreiche Heimatforschung oder wirtschaftliche Erfolge ebenso wie zum Beispiel die Imagefrage einer dramatisch hoch verschuldeten Stadt. Ermöglicht wurde dies Dank der finanziellen Hilfe seitens der Stadtsparkasse und ihrer Bürgerstiftung.

Noch Themen für weitere zehn Bände

Dass das Jahrbuch bereits zum 30. Mal in ununterbrochener Reihenfolge erscheinen konnte, ist aber insbesondere ein Verdienst von Hajo Plitt, der mit seiner Firma Printpublisher Plitt den Band herausgibt. Und daher nutzte Oberbürgermeister Klaus Wehling auch die Präsentation des Bandes, um Plitt sowie allen anderen Beteiligten Dankeschön zu sagen. „Nicht vielen Städten gelingt es, Jahr für Jahr ein Journal herauszubringen“, meinte Wehling nicht ohne Stolz. Auch für ihn sei es immer wieder spannend zu lesen, dass im Jahrbuch Themen behandelt werden, „die ich so überhaupt nicht auf dem Schirm habe“.

AB HEUTE IM BUCHHANDEL ERHÄLTLICH

Das Jahrbuch „Oberhausen ‘13“ erscheint in einer Auflage von 7500 Exemplaren. Seit Samstag, 1. Dezember, kann es im Oberhausener Buchhandel und in den beiden Tourist Informationen am Hauptbahnhof und in der Neuen Mitte gekauft werden.

Der Preis liegt bei 13,95 Euro. Auf 168 Seiten finden die Leser 29 Themen, darunter einen Bericht zum Aus des City-Kaufhofs und ein Ausblick auf die Christo-Ausstellung „Big Air Package“.

Herausgeber Plitt, der den aktuellen Band dem im Dezember 2010 verstorbenen Oberhausener WAZ-Redakteur Michael Schmitz widmete, versprach, dass es auch in den kommenden zehn Jahren jeweils ein Jahrbuch geben werde. Um ausreichend und interessante Themen ist ihm nicht bange, denn: „Diese Stadt ist spannend.“

Oberhausen aus verschiedenen Blickwinkeln

Spannend, das sind auch die abgedruckten Fotos, deren Qualität weit über die eines schmückenden Beiwerks hinausgehen. Ein besonderes Foto-Kapitel ist dabei den Landmarken gewidmet, die die beiden Fotografen Carsten Walden und Frank Götzel aus der Vogelperspektive aufgenommen haben. Dafür haben sie eine besondere Technik genutzt: einen Quadrocopter. An dieses Modellfluggerät mit vier Rotoren, das mit einem GPS-System ausgestattet ist, montierten sie eine Digitalkamera und schickten es bei schönem Wetter und möglichst wenig Wind in die Luft. Während Götzel den Quadrocopter über die Funkfernbedienung manuell oder per GPS steuerte, suchte Walden am Laptop-Bildschirm den passende Bildausschnitt und drückte auf den Auslöser. Es entstanden Aufnahmen aus bis zu 100 Metern Höhe und aus verschiedenen Blickwinkeln, die man bislang so noch nicht gesehen hat: so etwa der Oberhausener Hauptbahnhof mit seinen Gleisanlagen, die Ruhrwiesen in Alstaden, die Fronleichnamskirmes in Sterkrade, die Rehberger Brücke oder Burg Vondern. Hier wird dem Betrachter auch deutlich, wie grün die Stadt doch eigentlich ist.

Zur guten Tradition des Oberhausener Jahrbuchs gehört natürlich die Chronik, die Monat für Monat auflistet, was in der Stadt passiert ist.

P.S.: Was noch fehlt, ist die Auflösung des oben erwähnten Buchstabensalats. Es handelt sich um die Cäsar-Verschlüsselung. Dreht man an in der Spionage-Ausstellung an der Cäsar- Scheibe, verschiebt sich jeder Buchstabe im Alphabet um eine bestimmte Anzahl nach rechts, in unserem Fall um drei Buchstaben. „Zlhjh ghu Uxkulqgxvwwulh“ heißt also nichts anderes als „Wiege der Ruhrindustrie“.