Oberhausen. .
Cyrano, Doppeltüren und Nora oder Ein Puppenhaus, aber eigentlich mag sie jedes Stück. Besonders Letzteres sei wahnsinnig gut, findet Franziska Terlinden. Die 17-Jährige ist begeisterte Anhängerin des Oberhausener Theaters. Ihr größter Traum ist es nun, selbst auf der Bühne zu stehen.
Aufmerksam geworden durch den Artikel über Oxana Zilin, die noch nie eine Theatervorstellung besucht hatte, erzählte Mutter Petra Terlinden von ihrer Tochter und wollte zeigen, dass nicht jeder Jugendliche das Kino bevorzugt. Franziska besitzt nämlich ein Theater-Abonnement und besucht regelmäßig Vorstellungen.
„Man betritt das Theater und es ist direkt eine Spannung da“
Ihre Leidenschaft für das Theater entdeckte Franziska Terlinden im vergangenen Jahr. „Man betritt das Theater und es ist direkt eine Spannung da. Das kann man nicht in Worte fassen.“ Mit ihrem Literaturkurs schaute sie sich damals die Inszenierung „Cyrano“ an. Das Stück gefiel ihr so gut, dass sie beschloss, sich nun regelmäßig Vorführungen anzusehen. Einen netten Nebeneffekt habe es zudem: „Man bekommt ein besseres Verständnis für Lektüren, die man im Unterricht liest, wie zum Beispiel Iphigenie auf Tauris. Den meist trockenen Stoff auf der Bühne zu sehen, bringt Leben in die Geschichte.“
Im Vordergrund stehen bei ihr ganz klar die Schauspieler. Mit leuchtenden Augen bewundert die 17-Jährige die Konzentration der Künstler. „Ihr Improvisationstalent ist einfach klasse. Sie bleiben immer in ihrer Rolle, egal was passiert. Wenn es drauf ankommt, können sie toll improvisieren.“ Da hätten es die Schauspieler in Filmen schon leichter. Dennoch fehlt diesen etwas anderes, findet die Schülerin. „Durch den Applaus kann man zeigen, dass man es echt toll fand. Die Schauspieler bekommen so direkt Feedback.“ Im Kino klatsche man schließlich nicht, sobald der Film zu Ende ist.
Die Gymnasiastin möchte nun nach dem Abitur auf eine Schauspielschule. Erfahrungen konnte sie bereits bei den Schülertheatertagen im Juni sammeln. Da stand sie im großen Saal für „Der Schuhu und die fliegende Prinzessin“ auf der Bühne. Seitdem steht für Franziska Terlinden fest: „Ich möchte selber Schauspielerin werden.“ In ihrer Freizeit studiert sie deshalb oft die Biografien der Akteure. Trifft sie ihre Vorbilder, spricht sie mit ihnen über das Stück.
Ihr nächstes Ziel ist es, ein Praktikum im Theater zu ergattern, vielleicht sogar in der Regie. „Es ist interessant, was die Regisseure so ganz ohne Spezialeffekte umsetzen können.“