Oberhausen. Anwohner der Westmarkstraße in Buschhausen sind sauer. Sie wollen, dass die WBO zwei Mal pro Woche reinigt – weil sie dafür bezahlen.
Beim Besuch in der Westmarkstraße gestern Mittag sieht alles blitzeblank aus. Das sei nicht immer so, klagen ein paar Anwohner, die seit einiger Zeit mit den Wirtschaftsbetrieben Oberhausen (WBO) im Clinch liegen. Ihr Vorwurf: Als Eigentümer zahlen sie für eine zwei Mal wöchentliche Straßenreinigung, diese werde jedoch oft nur einmal pro Woche durchgeführt. Christel und Eckhard Kupzig, die in Haus Nummer 98 wohnen, haben sich deshalb an die Zeitung gewandt. Sie haben das Gefühl, mit ihren Beschwerden bei der WBO nicht weiterzukommen.
„Es geht nicht um viel Geld“, sagt Christel Kupzig. „Es geht ums Prinzip.“ Zwischen 78 und 85 Euro zahlen die Hauseigentümer für die Reinigung pro Jahr. Dafür muss zwei Mal pro Woche der Reinigungswagen anrücken. Gestattet sind laut Satzung „vorübergehende Unterbrechungen, Einschränkungen und Verspätungen“ in einem Zeitraum von bis zu vier Wochen. Doch laut Christel Kupzig und ihren Nachbarn wird seit vielen Monaten schon nicht regelmäßig gereinigt. Handschriftlich festgehaltene Daten liegen ab November 2011 vor.
Weniger Geld für weniger Leistung
So sei zum Beispiel im Januar dieses Jahres nur fünf statt neun Mal gereinigt worden, im Februar sogar nur vier statt neun Mal. Im September und Oktober sei viel Laub liegengeblieben, weil jeweils drei Mal die Reinigung ausblieb. „Die Stadt betrügt uns“, sagt Christel Kupzig. Wenn weniger gereinigt werde als vereinbart, so sind sich die Beschwerdeführer einig, dann sollten sie auch weniger zahlen müssen.
Die Nachbarn, die angeben, ihrer eigenen Kehrpflicht nachzukommen und auch darüber hinaus oftmals Radweg und Gehsteigrinne von Laub und Dreck zu befreien, nennen einen weiteren Grund für ihren Ärger: Vor zwei Jahren erst sei die Westmarkstraße geteert und ausgebaut worden – Kosten, an denen auch sie sich beteiligen mussten. „Deshalb sind wir erpicht darauf, dass die Straße gehegt und gepflegt wird“, sagt Christel Kupzig, „damit wir nicht in zwei Jahren wieder zahlen müssen.“
WBO-Chefin Maria Guthoff ist das Problem bekannt. „Eigentlich sollte das nicht vorkommen“, sagt sie über die Reinigungs-Ausfälle und bittet die Anwohner um Verständnis: „Unsere Leute sind hochmotiviert und wollen alle ihre Reviere schaffen.“ Aber besonders in der Laubzeit sei dies schwierig. Und das, obwohl zusätzliche Maschinen im Einsatz seien, Überstunden geschoben würden und eine Urlaubssperre verhängt sei. Bis Samstag, so verspricht sie, seien alle Ausfälle nachgeholt.