Oberhausen. . Herbstumfrage der IHK in der Region Essen, Mülheim, Oberhausen. Nur noch 19 Prozent der Unternehmen bezeichnen ihre Geschäftslage als gut.
„Nicht mehr glänzend, aber weiter robust“, so fasst die Industrie- und Handelskammer zu Essen, die für die Städte Oberhausen, Essen und Mülheim zuständig ist, das Ergebnis ihrer Herbst-Umfrage bei Unternehmen zusammen. Anders formuliert: Die Unternehmen haben ihren Optimismus verloren.
So bewerten nur noch 18,9 Prozent der Oberhausener Betriebe ihre Geschäftslage als gut. Vor sechs Monaten waren es noch über 43 Prozent, vor einem Jahr 44,4 Prozent. 70 Prozent schätzen ihre Lage als befriedigend ein. Jedes zehnte Unternehmen bezeichnet seine aktuelle Situation als schlecht (Anfang 2011 war es jedes 30.). Der Abschwung setzt sich auch in anderen Punkten fort.
Die Ertragslage: 18,9 Prozent sagen, die Ertragslage habe sich gegenüber dem Vorhalbjahr verbessert. Für 37 Prozent hat sie sich verschlechtert. Im Herbst 2011 sahen die Quoten noch folgendermaßen aus: Die Hälfte sprach von einer Verbesserung gegenüber dem Vorjahr, eine Verschlechterung gab nur ein Viertel der Unternehmen an.
Die Einschätzung der künftigen Geschäftslage: Von einer günstigeren Entwicklung gehen nur noch 16,2 Prozent aus, während jeder dritte Betrieb für sich eine negative Entwicklung prognostiziert. Zum Vergleich: Vor einem Jahr erwarteten noch 28,6 Prozent eine positive und nur 14,3 Prozent eine ungünstige Entwicklung.
Die Beschäftigtenzahlen: Nur noch 13,5 Prozent meinen, dass sie zusätzliche Mitarbeiter einstellen werden (Herbst 2011: 32,1 Prozent). Hingegen gehen 29,7 Prozent von einer Abnahme ihrer Belegschaftszahl aus (Herbst 2011: 3,6 Prozent).
Die Investitionsbereitschaft: Nur noch jeder vierte Betrieb plant, seine Investitionen zu erhöhen (Herbst 2011: 46,4 Prozent). 13,5 Prozent gehen von weniger Investitionen aus (Herbst 2011: 0 Prozent).
Wirklich gravierende Unterschiede zu den Einschätzungen hiesiger Unternehmen zu denen in Mülheim und Essen sieht die Industrie- und Handelskammer derzeit noch nicht. Ob Industrie, Handel oder Dienstleistungen – die Beurteilungen seien ähnlich, erklärt Heinz-Jürgen Hacks, Leiter des Bereichs Industrie, Raumordnung, Verkehr bei der IHK.
Fachkräfte werden weiterhin gesucht
Der drohende Fachkräftemangel beschäftigt die Unternehmen in der MEO-Region weiterhin. Fast jeder vierte Betrieb kann derzeit offene Stellen nicht besetzen.
Dabei handelt es sich in erster Linie um Stellen, für die ein Hochschulabschluss erforderlich ist (73 Prozent). Jedes dritte Unternehmen findet aber auch die entsprechenden Facharbeiter nicht auf dem Markt.
In erster Linie suchen die Unternehmen Fachkräfte, um das altersbedingte Ausscheiden anderer Mitarbeiter zu kompensieren.