Oberhausen.
Ein Bindestrich sorgt für Verunsicherung unter Autofahrern. Bei Verkehrskontrollen in Österreich und Italien sollen deutsche Reisende saftige Geldbußen bezahlt haben, nur weil in ihren Fahrzeugpapieren noch ein Bindestrich zwischen Ortskennung und den folgenden Buchstaben stand – auf den aktuellen Kennzeichen aber nicht mehr. Die Strafe: bis zu 500 Euro Bußgeld.
Während ein Duisburger Stadtsprecher bestätigte, dass es solche Fälle gegeben habe, erklärt sein Oberhausener Kollege Rainer Suhr auf Nachfrage: „Das ist hier überhaupt kein Thema.“ Duisburg bietet seinen Bürgern auf Wunsch die Möglichkeit, den Fahrzeugschein zum Selbstkostenpreis von einem Euro neu ausdrucken zu lassen – ohne Bindestrich. Oberhausen sieht dagegen keine Veranlassung, die Gebühr für einen neuen Ausdruck zu senken. „Dem ADAC mit seinen 18 Millionen Mitgliedern ist kein einziger solcher Fall bekannt“, sagt Stadtsprecher Suhr. Folglich sieht er auch keine Notwendigkeit für Autofahrer, sich einen neuen Ausdruck machen zu lassen. „Wer das dennoch tun möchte, der muss dafür 11,20 Euro zahlen.“
Strafen haben keine Rechtsgrundlage
Tatsächlich hat Österreich zwischenzeitlich klargestellt, dass auch im Alpenland beide Schreibweisen gleichberechtigt gültig seien. Derlei Strafen hätten also keinerlei Rechtsgrundlage. Erst Anfang August war der Trennstrich offiziell von den Fahrzeugpapieren verbannt worden. Dabei ist er vom Nummernschild bereits seit 1994 mit der Einführung von EU-Kennzeichen in Deutschland verschwunden.