Oberhausen. . Ein Dreijähriger wurde beim Ausflug in den Oberhausener Aquapark an den automatischen Eingangstüren eingeklemmt. Das mögliche Sicherheitsrisiko war bereits seit längerem bekannt, konnte bislang aber nicht behoben werden. Nach dem aktuellen Vorfall will das Oberhausener Gebäudemanagement nun schnell handeln.
Mit Abschürfungen, einer Verstauchung der Hand und vielen Tränen endete der Ausflug des dreijährigen Theo, der mit seinem Großvater Rolf Nicklasch vor wenigen Tagen den Aquapark besuchen wollte. Der Dreijährige hatte sich die Finger an der Eingangstür gequetscht, als sich diese erst verzögert öffnete. Hartmut Schmidt, Geschäftsführer der für den Aquapark zuständigen Oberhausener Gebäudemanagement (OGM), sicherte zu, dass die Eingangstür des Bades noch im September nachgebessert werde.
Rolf Nicklasch schildert, wie es zum Unfall kam: „Als unser Enkel sich der Eingangstüre näherte, hat sich diese vermutlich aufgrund der Größe von Theo nicht sofort geöffnet. Unser Enkel fasste daraufhin die Glastüre an. Als ich mich der Türe näherte, ging diese auf und die Hand unseres Enkelsohnes wurde zwischen der Eingangstür und einer weiteren Glasscheibe, die augenscheinlich ebenfalls Bestandteil des Eingangsbereiches ist, eingeklemmt.“
2004 gab es einen tödlichen Unfall in einer Drehtüre
Der Schreck saß auch bei Rolf Nicklasch tief. Er erinnerte sich an einen Vorfall im März 2004 auf dem Köln-Bonner Flughafen, als ein eineinhalbjähriger Junge in einer Drehtüre tödlich verletzt wurde: „Aber natürlich ist das nicht mit dem zu vergleichen, was wir erlebt haben.“
TÜV warnt vor Tücken bei Automatik-Türen
Der TÜV Rheinland warnte 2011 vor Tücken automatischer Türen, besonders bei Kindern: Kleinkinder sollten nicht unbeaufsichtigt hindurchgehen. Schutzeinrichtungen können die Verletzungsgefahr nur senken, aber nicht völlig ausschalten.
Positiv hebt Nicklasch hervor, dass sich sofort Mitarbeiter des Aquaparks um den kleinen Jungen gekümmert und Kühlelemente zur Verfügung gestellt hätten. Auch sei ein verantwortlicher Ansprechpartner schnell zur Stelle gewesen. Nicklasch: „Ich war aber mehr als befremdet, als mir der Mitarbeiter erklärte, dass der Sachverhalt als solcher bereits länger und hinlänglich bekannt sei. Gespräche mit dem Lieferanten der Türe hätten allerdings ergeben, dass die Türe nicht nachzubessern sei und keine Veränderungen möglich seien.“
Hand war nicht gebrochen
Von Türen in Kitas und Kindergärten seien ihm jedoch solche Sicherungsmaßnahmen durchaus bekannt. Erleichtert war Nicklasch, dass die ärztliche Untersuchung des Enkels ergab, dass die Hand nicht gebrochen sei.
Hartmut Schmidt (OGM) hat inzwischen veranlasst, dass der Türenhersteller erneut ausloten soll, ob es Möglichkeiten gibt, dass sich solche Türen auch für Menschen unter einem Meter Körpergröße selbsttätig öffnen. „Das wird aber schwierig und funktioniert auch in Kaufhäusern oft nicht.“
Wahrscheinlich werden Gummileisten erneuert
Vielversprechender sei es möglicherweise, die Gummileisten oder Gummisicherungen durch solche zu erneuern, durch die auch kleine Kinderhände nicht greifen können, nennt Schmidt mögliche Alternativen. Noch in dieser Woche werde die Herstellerfirma erneut prüfen, ob sich durch eine Veränderung des Winkels am Steuerungsgerät das Problem beheben lässt: „Geht das nicht, wird schnellstmöglich, auf jeden Fall noch in diesem Monat, eine neue Gummisicherung installiert“, betont Hartmut Schmidt.