Oberhausen. WAZ-Leser haben schon jetzt den Erweiterungsbau des Centro besichtigt, der erst am 27. September eröffnet werden soll. Auf 17.000 zusätzlichen Quadratmetern sollen zahlreiche neue Geschäfte entstehen. An der Baustelle wird nun Tag und Nacht gearbeitet, um den Eröffnungstermin einzuhalten.

Beim Thema Schuhgeschäfte gehen die Meinungen weit auseinander. „Endlich kommt ein neues!“, freut sich eine Dame mit leuchtenden Augen. „Schuhe gibt’s doch wohl genug im Centro“, antwortet ihr ein Herr, mit verständnislosem Blick. Beim Rundgang durch die Baustelle, die in wenigen Wochen als Erweiterung Neueröffnung feiert, durften WAZ-Leser dorthin, wo sonst nur Handwerker Zutritt haben.

„Das soll in vier Wochen schon fertig sein? Niemals!“ Die Damen und Herren, allesamt im reiferen Alter, blicken staunend umher. Das Stückchen Centro, das sich bald einreihen soll als neue Gasse im Einkaufspalast präsentiert sich noch als Riesenbaustelle. Mit Schmutz und Staub, Kabeln, Holzlatten und unzähligen Leitern. Dazwischen wuseln Männer in Arbeitskleidung, bohren, hämmern, streichen und montieren. Das lauteste Geräusch jedoch: das plärrende Radio.

Wiedersehen mit P&C

„Am 27. September um 8 Uhr schmeißen wir hier alle raus“, sagt Marcus Remark, Event- und Freizeitmanager im Centro, gutgelaunt. Er nimmt die Skepsis der künftigen Kundschaft locker. In den letzten Tagen werde hier Tag und Nacht gearbeitet, der Eröffnungstermin sei nicht in Gefahr. Und auch als sich einige überrascht darüber zeigen, dass die Bodenfliesen bereits verlegt sind – und völlig ungeschützt inmitten des Baudrecks - bleibt er entspannt: „Die halten das aus.“ Wenn nicht, müsse man mal eine auswechseln.

Einblicke in die Baustelle

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Die Stimmung ist gut, beim Centro-Team ebenso wie bei den Gästen. Die einen sind froh, wenn die Bauphase endlich überstanden ist, die anderen können kaum abwarten, die Geschäfte zu stürmen. Adidas, Gant, G-Star, Wormland, True Religion, Guess, Diesel, Hilfiger siedeln sich im Erdgeschoss an. Im Obergeschoss sind es Ici Paris XL, Görtz, Loco, Jack Wolfskin, Thalia, Gerry Weber und Liebeskind.

Hannelore Vollmar hat jedoch nur für einen Laden Augen, lünkert immer wieder durch die Glasscheibe hinein: Peek & Cloppenburg. „Ich freue mich schon darauf“, sagt die 61-Jährige, die in Bottrop wohnt. All die neuen modernen Jeans-Läden nützten ihr nicht viel: „Da pass ich ja nicht rein in die engen Sachen.“

Brandschutzbeauftragte im Laden

Während die Damen schon langsam in Shoppinglaune geraten (die eine oder andere ist offensichtlich schon vor dem Rundgang der Versuchung erlegen und trägt ihre Beute an der Hand), beantwortet Guido Geissler, Technischer Leiter und selbsternanntes „Mädchen für alles“ Fragen zu Brandschutz und Sicherheit. „Wir haben alles im Blick, was in anderen Städten passiert“, sagt Geissler, den verheerenden Brand am Flughafen Düsseldorf damals oder die aktuellen Probleme der Mercatorhalle in Duisburg.

Das Thema scheint für viele sehr wichtig zu sein. Die Köpfe werden in den Nacken gelegt, um die nagelneuen Brandmelder und Sprinklerdüsen zu begutachten und es gibt mehrere besorgte Fragen einer Dame zur Tatsache, dass es in jedem Geschäft einen Brandschutzbeauftragten geben soll: „Und diese Verkäuferin hat dann auch auf dem Schirm, dass ich noch in der Kabine bin?“

Etwa 100 Millionen hat das Centro in die Erweiterung investiert, 17.000 Quadratmeter Verkaufsfläche gibt es dafür bald zusätzlich. Die WAZ-Leser zeigen sich, ob der Zahlen beeindruckt.

Hildegard Scheele (82) aus Mülheim zieht für sich ein Fazit, das dem Centro nur gefallen kann: „Da müssen wir wohl ganz viel einkaufen. Die ganzen Kosten müssen ja wieder reinkommen.“

Alle Berichte über die Führung im Rahmen von "WAZ öffnet Pforten" finden Sie auf unserer Serienseite "Das ist Oberhausen".