Oberhausen. .
Die Kelle zeigt eindeutig die Richtung an: „Halt! Polizei!“ Für den Lkw geht es erst einmal nicht weiter, er muss am Dienstagmorgen auf der Mülheimer Straße den Seitenstreifen anvisieren. Die Polizei kontrollierte in Zusammenarbeit mit dem Kommunalen Ordnungsdienst der Stadt verstärkt die vorbeifahrenden Lkw.
Oftmals fehlte auch die Umweltplakette
Hintergrund der Aktion: Die Messstation an der Mülheimer Straße verzeichnete zuletzt erhöhte Feinstaubwerte. Die Höchstwerte waren bereits an 38 Tagen überschritten. Doch nur 35 Tage sind auf das gesamte Jahr gesehen zulässig. Die Bezirksregierung forderte die Stadt daher zum Handeln auf, was wiederum zu den Kontrollen im Bereich der Mülheimer Straße zwischen Danziger Straße und Werksgasthaus führte. Denn hier gilt für Lkw mit mehr als 3,5 Tonnen zwischen 7 und 10 Uhr sowie 15 und 19 Uhr ein Durchfahrverbot.
Das Ergebnis: 35 Lkw missachteten das Durchfahrverbot am Montag. Am Dienstag fischten die Beamten sogar 50 Fahrzeuge aus dem Verkehr. Die Reaktionen der Fahrer waren recht unterschiedlich. Von „Das hat mir mein Navi so angezeigt“ bis „Ich fahr’ doch immer hier lang“ reichte die Palette. „Da das Durchfahrverbot hinlänglich bekannt ist, war aber kaum einer wirklich überrascht“, sagt Polizeisprecher Uwe Weighardt. Zumal auch der Lieferverkehr von der Regelung längst nicht mehr ausgeschlossen ist. Die erwischten Fahrer mussten letztlich ein Verwarngeld mit dem Regelsatz von 20 Euro zahlen.
40 Euro Strafe für Autos ohne Plakette
Teurer wurde es allerdings für Personen, die außerdem ohne Umweltplakette unterwegs waren. 40 Lkw hatten nicht die vorgeschriebene Plakette hinter der Windschutzscheibe. Auch einige Pkw, die von der Polizei ebenfalls kontrolliert wurden, hatten die Kennzeichnung nicht in ihrem Fahrzeug. Die Folge waren 40 Euro Strafe und ein Punkt in der Verkehrssünderkartei.
„Überrascht hat mich zum einen, wie viele Autos noch oder inzwischen wieder ohne Plakette unterwegs sind. Zum anderen ist frappierend, dass bei Nachfragen immer wieder offensichtlich wurde, dass die Leute ihre Verstöße in voller Kenntnis der Regelungen begangen und darauf gesetzt haben, nicht erwischt zu werden“, sagt Helmut Czichy, Leiter des Bereiches Umweltschutz. Die Kontrollen sollen nach Ansicht von Stadt und Polizei daher nicht einmalig bleiben.
„Die erkennbare Schwerpunktaktion sollte auch deutlich machen, dass es dieses Verbot gibt und Verstöße geahndet werden. Vergleichbare Aktionen wird es immer wieder geben. Darüber hinaus wird die Polizei im Rahmen der Streifentätigkeit Lkw kontrollieren, die während der Sperrzeiten die Mülheimer Straße befahren“, ergänzt der Leiter der Direktion Verkehr, Polizeioberrat Jürgen Fix.