Oberhausen. . Mehr als 100 Lehrer, über 1200 Schüler. Die Gesamtschule Alt-Oberhausen gehört zu den größten Schulen der Stadt. Dementsprechend aufwändig ist die Planung des neuen Schuljahres.

Mia liegt herum. Ein wenig langweilig ist es ihr schon, hier im Sekretariat der Gesamtschule Alt-Oberhausen. Dort wo sonst Schüler ein und ausgehen ist fast nichts los. Mia findet das wahrscheinlich nicht so toll. Aber sie ist schließlich nur der Labrador von Schulsekretärin Heike de Witt. Und in den Schulferien durfte Mia ausnahmsweise mal mit in die Schule. Denn noch ist es relativ leer, hier, in einer der größten Schulen von Oberhausen an der Schwartzstraße.

Nächste Woche Mittwoch wird sich das ändern. Dann werden 1200 Schüler durch die Gänge des Schulgebäudes strömen, jetzt sind nur ein paar Putzfrauen unterwegs, die sich um die Grundreinigung des Gebäudes kümmern. Sie wischen, entfernen Kaugummis von Treppenstufen, räumen auf.

Überall riecht es nach dem Zitrusduft ihrer Putzmittel. Neben dem Eingang zum Lehrertrakt drängen sich dutzende Pflanzenkübel. Normalerweise stehen sie auf Fensterbänken im gesamten Schulgebäude. Aber die müssen jetzt geputzt werden und außerdem gießt es sich leichter, wenn alle Pflanzen an einem Ort versammelt sind. In der Schule, dort wo sonst immer Hektik herrscht, hört man nur die Wischer der Putzfrauen.

Stundenplan muss noch erstellt werden

Schulleiter Karl-Heinz Burkart hat trotzdem keine ruhigen Tage. Und das liegt nicht nur am Baustellenlärm, der durch das Fenster seines Büros herein drohnt. Burkart und auch die stellvertretende Schulleiterin Sabine Meder haben schon lange vor dem Start des neuen Schuljahres mit der Vorbereitung des Unterrichts zu tun. Die Schule soll nämlich möglichst reibungslos beginnen. „Desto schneller Kinder und Lehrer in den Trott kommen, desto besser“, meint Burkart, ein resoluter älterer Mann, der den Eindruck erweckt er könne jedes Problem in aller Ruhe bewältigen. Ein wenig wirkt er wie eine Oberhausener Version von Altkanzler Helmut Schmidt.

Einer der größten Batzen bei der Vorbereitung des Schuljahres sei der Stundenplan, so Burkart. Viele Schulen erstellen ihn schon vor Beginn der Sommerferien, Burkart aber lehnt das ab: „Ich habe noch keinen frühzeitigen Stundenplan gesehen, der die Ferien überlebt hat.“

Auch diesmal wäre es wohl so gekommen. Eine Lehrerin wurde während der Ferien nach Hamburg versetzt, eine andere Stelle war bereits eingeplant, dann wurde die Kollegin doch noch abgeworben. Jetzt muss Burkart sich um Ersatz kümmern. Um den Stundenplan kümmert sich Kollegin Sabine Meder.

Bücher sind schon ausgabebereit

Was früher an einer gewaltigen Steckwand voll von Namen, Unterrichtsstunden und Räumen geplant wurde, erledigt mittlerweile ein Computerprogramm, das Meder mit Daten füttern muss. Trotzdem muss vieles beachtet werden. Etwa, dass die Gesamtschule einen sieben Minuten entfernten Standort in Schönefeld hat. Die Lehrer können deshalb nur in den großen Pausen zwischen den beiden Standorten wechseln. Außerdem gibt es feste Zeiten bei der Belegung von Schwimm- und Sporthallen und der Religionsunterricht muss so gelegt werden, dass auch Kinder, die nicht am evangelischen oder katholischen Religionsunterricht teilnehmen, betreut werden können – oder eben später in die Schule kommen. So kann es schon mal mehrere Wochen dauern, bis der Stundenplan für eine ganze Schule fertig ist.

Ebenfalls noch gewerkelt wird in der Schulmensa, die gerade renoviert wird. Zur Melodie von Bruce Springsteens „Hungry Heart“ arbeiten Handwerker daran, den neuen Saal pünktlich zum Schulstart startklar zu machen. Die Schulbücher hingegen liegen schon griffbereit. Im kühlen Bücherkeller lagern sie zu Hunderten in wohl sortierten Stapeln und warten darauf, verteilt zu werden. Hündin Mia interessiert all das nicht. Sie jagt lieber noch einmal über den Schulhof. Nächste Woche tun das ja wieder die Schüler.