Oberhausen. . Die Ursache für die Explosion der Doppelhaushälfte in Oberhausen Anfang Juni steht fest. Unglaublich hört sich die Geschichte an, die zeigt, wie auch eine kleine Ursache in Kombination mit unglücklichen Umständen eine extrem zerstörerische Wirkung haben kann.
Unglaublich hört sich die Geschichte an, die zeigt, wie auch eine kleine Ursache in Kombination mit unglücklichen Umständen eine extrem zerstörerische Wirkung haben kann. „Wir führen die Explosion auf eine Propangasflasche zurück“, sagt Baltes. Die Flasche habe auf einem Balkon gestanden. Weil aber die Explosion im Keller stattfand, fragt man sich sofort, wie die Gasflasche auf dem Balkon dazu passt.
Propangas ist schwerer als Luft
Baltes liefert die Erklärung. „Der Balkon war wie eine Wanne geformt“, sagt er. Sprich, er war zu allen Seiten verschlossen. Im Gegensatz zur elf Kilo schweren Propangasflasche, deren Verschluss nicht ganz zugedreht war. Das Gas entwich aus der Flasche. „Propangas ist schwerer als Luft“, sagt Baltes. Es blieb also am Boden und nicht nur das. Über einen Versorgungsschacht am Balkon sackte der explosive Stoff in den Keller ab.
„Das Ganze muss über Tage gegangen sein“, vermutet der Brandermittler. Immer mehr Gas sammelte sich im Keller an, vermischte sich mit Luft. Was die Brandermittler dann noch in Erfahrung brachten: Der Moment der Explosion war auch der Zeitpunkt, zu dem sich die Heizungsanlage im Keller immer anschaltete. Baltes: „Das könnte der Funke gewesen sein, der die Explosion auslöste.“
Und nur, weil sich die Hausbewohner der rechten und auch der linken Doppelhaushälfte praktisch im mittleren Teil ihrer Häuser und damit im Zentrum der Explosion aufhielten, überlebten sie. Im Zentrum einer Explosion sei es quasi ruhig. Von dort würde die Luft nach allen Seiten weggedrückt, erklärt Baltes. Hätten die Leute also an einer Außenwand gestanden, hätte die Druckwelle sie erfasst und nach draußen geschleudert.
Explosion in Sterkrade
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Die Haushälften wurden allerdings komplett zerstört. Die Rechte, in der zwei Männer gelebt hatten, so stark, dass sie als einsturzgefährdet galt und aus Sicherheitsgründen noch am selben Tag abgerissen werden musste.
Die Familie im Nachbarhaus bangte einige Tage um ihr Zuhause, doch dann rückte auch dort der Abrissbagger an.
Schäden an Nachbarhäusern
Die Druckwelle der Explosion beschädigte auch Häuser in der Nachbarschaft genauso wie geparkte Autos. „Die Auswirkungen waren bis zur Bronkhorststraße zu spüren“, sagt Baltes.
Angesichts des schrecklichen Unglücks mahnt die Polizei: Propangasflaschen immer gut zu verschließen. Baltes: „Sie sollten auf keinen Fall im Keller oder in Senken gelagert werden.“ Besser sei ein Schuppen, der aber von unten gut belüftet sein müsste. „Dann fließt das Gas ab, sollte es doch mal aus der Flasche entweichen, passiert nichts“, beruhigt der Kriminalbeamte.
Besser nicht rauchen
Auf den Bedienungsanleitungen von Propangasflaschen finden sich auch Sicherheitstipps wie: Die Flasche ist mindestens drei Meter vom Haus entfernt zu lagern. Oder: Sie darf nicht neben Geräten stehen, die sich aufheizen könnten. Und Raucher sollten in der Nähe des entzündlichen Stoffes besser auf ihre Kippe verzichten.
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