Wohnhaus in Sterkrade muss nach Explosion mit Verletzten abgerissen werden
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Oberhausen. Bei einer Explosion in einem Doppelhaus in Oberhausen-Sterkrade sind am frühen Freitagmorgen vier Menschen leicht verletzt worden. Die Ursache der Explosion ist laut Polizei noch unklar. Das Gebäude, in dem sechs Menschen lebten, ist akut einsturzgefährdet und muss abgerissen werden.
Bei einer Explosion in einem Doppelhaus in Oberhausen-Sterkrade sind am frühen Freitagmorgen vier Menschen verletzt worden. Nach Polizeiangaben kam es in dem Gebäude gegen 5.45 Uhr aus bislang ungeklärter Ursache zu der Detonation.
Um diese Zeit war der 75 Jahre alte Bewohner gerade aufgestanden. Als der Senior das Licht in seiner Wohnung einschalten wollte, flog das 1912 erbaute Haus in die Luft, hieß es später am Unglücksort. Die Detonation sprengte die komplette rechte Wand der Haushälfte weg sowie ganze Teil der Wohnbereiche, die zum Garten führen. Tiefe Risse wurden ins Mauerwerk getrieben, unter der Druckwelle zerbarsten Fenster, Teile der Möbelstücke und Hauswand schleuderten gegen benachbarte Gebäude. Weil das die rechte Hälfte des Doppelhauses einzustürzen drohte, rollte noch am Mittag der Abrissbagger an.
Das betroffene Doppelhaus an der Hirtenstraße ist ans Erdgasnetz angeschlossen. Geprüft wird derzeit, ob ein Leck in der Gasleitung die verheerende Detonation bewirkt haben könnte. Die Feuerwehr hatte bei ihren Messungen zunächst keine erhöhte Konzentration feststellen können.
Nachbarn dachten zunächst an Erdbeben
Auch benachbarte Häuser an der Hirtenstraße wurden durch die starke Druckwelle sowie umherfliegende Glas- und Mauerteile beschädigt. Aufgeschreckt durch die Explosion flüchteten sich die Bewohner der linken Haushälfte, hier lebt eine vierköpfige Familie, und weitere Nachbarn auf die Straße.
Wie durch ein Wunder erlitt der 75-Jährige nur leichtere Verbrennungen, er wird zurzeit im Krankenhaus behandelt. Der zweite Bewohner der rechten Haushälfte, ein 36-Jähriger, zeigte Schockanzeichen, musste aber nicht ins Krankenhaus. Ihn rettete die Feuerwehr mit der Drehleiter aus dem zerstörten Gebäudeteil.
Haus muss abgerissen werden
Da die Sterkrader Feuerwache in direkter Nachbarschaft liegt, waren die Einsatzkräfte zügig vor Ort. Unterstützt wurden die Feuerwehrleute von ihren Kollegen der Feuerwache 1 und dem Technischen Hilfswerk, das mit schwerem Räumgerät im Einsatz war. Es sei erstaunlich, dass nur vier Menschen verletzt worden seien, so Polizeisprecher Paus. Eine Nachbarin sagte nach der Explosion: "Ich habe sofort an ein Erdbeben gedacht."
Explosion in Oberhausen
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Die beiden Bewohner des Hauses Hirtenstraße 4 stehen jetzt vor dem Nichts. Denn der rechte Teil des Hauses ist nicht mehr zu retten. "Dieser Teil ist akut einsturzgefährdet", so Stadtsprecher Ralf Terlau. Ob das auch für den linken Gebäudeteil gilt, kann noch immer nicht abschließend gesagt werden. Dies hängt damit zusammen, ob die Brandschutzmauer noch intakt ist. Zunächst kommt die vierköpfige Familie von der 4a, die ihre Wohnung nach dem Unglück sofort verlassen musste, bei Verwandten unter.
Am frühen Nachmittag hat ein Abrissunternehmer damit begonnen, das Unglückshaus abzureißen. Vorher mussten der Energieversorger EVO aber noch die Straße aufreißen, um das Haus von der Strom- und Gasversorgung zu trennen. "Diese alten Häuser haben keinen Gasschieber direkt vor dem Haus, wie er heute Standard ist", so Terlau weiter.
Um die Ursache für das Unglück ermitteln zu können, wird das Haus, so Polizeisprecher Paus, "spurenfreundlich abgetragen" und der Heizungskeller frei gelegt. Denn dort liegen die Hausanschlüsse für Strom und Gas, die noch untersucht werden müssen, um einen Verursacher feststellen zu können.
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