Nach dem großen Tanz - die Spuren von Ruhr in Love
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Oberhausen.
Zehn Stunden Dauer-Beschallung können Spuren hinterlassen: Wer sich in der Nähe von grollenden Boxen aufhält, verspürt mitunter auch noch Tage später ein unwohliges Ziepen im Ohr. Doch auch der Ort des Geschehens muss leiden. So wie der Olga-Park nach dem Festival „Ruhr in Love“. 43.000 Menschen feierten dort am Samstag eine Gartenparty mit den Top-Stars der elektronischen Musik.
Der Tanzmarathon hat Spuren hinterlassen. Wer an den Tagen danach über die Wege der Parkanlage schlendert, sieht die Ausmaße des Festivals. In der Nacht vor der Veranstaltung hatte es stark geregnet, dadurch wurde die Wiese aufgeweicht. Die Folge: Schon nach den ersten Stunden bildeten sich auf dem Rasen große Matsch-Felder.
Gutachter des Oberhausener Gebäudemanagement (OGM) überprüfen derzeit das Gelände, die Schäden werden dem Veranstalter, der Firma I-Motion, wie in den Vorjahren in Rechnung gestellt. Manche Besucher entledigten sich am Samstag im Matsch ihrer Schuhe. Ein Stück „Woodstock“ in Osterfeld, was wiederum weitere Probleme mit sich brachte.
Veranstalter reinigt das Gelände
Gerade Scherben von zerbrochenen Getränkeflaschen sorgten vor den Toren für Verletzungsgefahr. Die Rettungskräfte hatten auch sonst alle Hände voll zu tun. Berufsfeuerwehr und Johanniter Unfall Hilfe (JUH) mussten 180 verletzte Personen versorgen. 45 Personen wurden in Krankenhäuser transportiert, eine Person stürzte beim Tanzen schwer, ein Rettungshubschrauber brachte den Verletzten in ein Krankenhaus.
Ruhr in Love Oberhausen
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60 Helfer, vier Notärzte, ein leitender Notarzt und 17 Einsatzkräfte der Feuerwehren waren im Einsatz. Die hohen Temperaturen und der Alkoholgenuss sorgten dafür, dass die Versorgungszelte der Helfer vorübergehend an die Kapazitätsgrenzen stießen. Zwar spricht die Polizei von verhältnismäßig wenigen Schlägereien, ein Problem bleibt jedoch der Drogenkonsum: Es gab 450 Strafanzeigen wegen des Besitzes von Rauschgift.
450 Strafanzeigen wegen Rauschgiftvergehen
Trotz eingesetzter Sonderbusse wurde es im Öffentlichen Personennahverkehr äußerst voll, weil der Großteil der 43.000 Fans mit Bus und Bahn anreiste. Schon am Morgen war der Hauptbahnhof mit Ravern überfüllt, die mit Shuttlebussen zum Olga-Gelände transportiert wurden. Für die Wirtschaftsbetriebe Oberhausen (WBO) bedeutet dies einen Dauereinsatz. Wilhelm Baumann, Betriebsleiter der Entsorgung: „Die Kollegen haben am Samstag ab 11 Uhr eine achtstündige Sonderschicht absolviert.“ Kehrmaschinen waren notwendig.
Auf dem Festivalgelände selbst wurden 100 Abfallkörbe aufgestellt, hinzu kamen zehn Rollcontainer und sechs Mulden. Bis zum Dienstag soll der Veranstalter das Gelände reinigen, danach werden die Müllbehälter eingesammelt. Das Umfeld der Park-Anlage wird zudem noch von der WBO gereinigt.
Die Bilanz fällt weitgehend positiv aus: Die Zusammenarbeit der Einsatzkräfte hätte gut funktioniert. Die Polizei spricht von einem „insgesamt friedlichen Verlauf“.
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