Oberhausen.
In der kommenden Woche haben die Schauspieler des Theaters Oberhausen Pause – stattdessen bevölkern rund 150 Schüler die Bühne. Vom 25. bis zum 27. Juni finden im Großen Haus und im Malersaal die Schülertheatertage statt. Geboten werden Stücke, die das Leben schreibt, aber auch Klassiker wie Molières „Der Geizige“. Sechs Gruppen wurden aus 14 Bewerbungen ausgesucht. Organisatorin und Theaterpädagogin Anke Weingarte hält es da ganz mit Andy Warhol, der wusste, dass jeder Mensch einmal im Leben 15 Minuten Ruhm erlangen kann.
„Bad Girls – böse Mädchen“ (25. Juni, 18 Uhr im Malersaal) heißt die Eigenproduktion der Gesamtschule Weierheide. Die Nachwuchs-Schauspieler aus der neunten Klasse haben ein Stück über Mobbing entwickelt, da gibt es die Verlierer und die Coolen. Celine spielt in diesem Fall das Opfer. „Das hat Spaß gemacht, aber es ist ja nur eine Rolle und hat nichts mit meiner Person zu tun.“
Auch Jana Volkmer vom Bertha-von-Suttner-Gymnasium bestätigt: „Man muss richtig Bock auf Theater haben, dann trifft man sich auch gerne zu den Proben in der Freizeit.“ Mit dem Literaturkurs zeigt die Zwölftklässlerin den Klassiker „Der Geizige“ (27. Juni, 19 Uhr). Den Text haben sie so bearbeitet, dass er auch für Jugendliche interessant ist.
„Wenn genug zu wenig ist“
Um Gier geht es auch in der Theaterperformance des Literaturkurses vom Elsa-Brändström-Gymnasium. „Wenn genug zu wenig ist“ heißt die Collage (26. Juni, 19.30 Uhr), in der Werbebotschaften, Texte und Lieder verarbeitet werden. Anfangs wollten 44 Schüler mitmachen, nun stehen allerdings nur knapp die Hälfte auf der Bühne. „Die, die übrig geblieben sind, waren dafür umso motivierter“, erzählen die jungen Schauspieler begeistert.
Ein Märchen, bei dem auch die Fantasie der Zuschauer gefragt ist, zeigt ein weiterer Literaturkurs des Bertha-von-Suttner-Gymnasium. „Der Schuhu und die fliegende Prinzessin“ von Peter Hacks ist bereits 50 Jahre alt. „Wir haben uns bewusst für ein unbekannteres Stück entschieden“, erklärt Franziska Terlinden. Sie hat sich bunte Federn an ein Shirt genäht. „Das ist nur die Hälfte des Kostüms. Es wird noch bunter“, verspricht sie. Franziska und die anderen zeigen das Märchen am 25. Juni um 19.30 Uhr im Großen Haus.
Wie wird wohl ein Klassentreffen in der Zukunft ablaufen? Die jungen Darsteller der Heinrich-Böll-Gesamtschule malen sich das Treffen aus. So viel sei verraten: Es wird nicht immer alles positiv ablaufen – und dann kommt ja auch noch der Alkohol dazu, der dem Wiedersehen eine Wendung gibt. Wie es ausgeht, kann man am 26. Juni um 18 Uhr begutachten.
Tanztheater lockt Zuschauer
Tanztheater zeigen die Gäste aus Wesel vom Andreas Vesalius Gymnasium. „Keep in touch, on- and offline“ beschäftigt sich mit sozialen Kontakten im Zeitalter von Facebook. Das Haus wird am 27. Juni um 18 Uhr voll, so viel ist sicher: Es wird nämlich sogar ein Bus gechartert, mit dem die Zuschauer aus Wesel nach Oberhausen reisen.