Oberhausen. Sparpaket kappt Betrag für Sanierungen um 5 Millionen Euro
Das Gesundheitszentrum Sterkrade, die Alstadener Kita Rechenacker, das Haus der Jugend, das alte Arbeitsamt Danziger Straße - all diese öffentlichen Gebäude haben eines gemeinsam: Sie haben oder hatten enorme Probleme mit sich gefährlich ausbreitenden Schimmel.
In dieser Lage sollen im Sparpaket laut Vorschlag der Stadtverwaltung die Gelder für Sanierungen städtischer Immobilien drastisch gekürzt werden: Künftig stehen statt 22,5 nur noch 17,5 Millionen Euro im Jahr zur Verfügung. Das ist ein Minus von fünf Millionen Euro, ein Verlust von 22 Prozent - und das in Zeiten steigender Handwerkerpreise.
Drohen da die städtischen Gebäude zu verschimmeln? Fragt man Albert Karschti, den einsamen Pirat in der Alt-Oberhausener Bezirksvertretung, dann sagt er: „Die Schimmelschäden werden eindeutig zunehmen, weil zu wenig Geld für anständige Sanierungen vorhanden ist.“ Man lasse das Eigentum der Bürger vor die Hunde gehen. Dies liege auch darin begründet, dass aus Spargründen nachts keine Heizung mehr angemacht werde und sich so Feuchtigkeit einnisten könne.
OGM beseitigt Schaden so schnell wie möglich
Diesen Vorwürfen widerspricht der für Verwaltungsgebäude zuständige Dezernent Jürgen Schmidt. „Angesichts der Demografie und der Reduzierung des Verwaltungspersonals benötigen wir künftig weniger öffentliche Gebäude - und auf diese könne wir die weniger werdenden Verwaltungsmittel konzentrieren.“
Das werde bedeuten: Man hat zwar weniger Gebäude, diese sind dann auch besser in Schuss. Derzeit bestehe bei öffentlichen Gebäuden kein Nachholbedarf, da Oberhausen mit Hilfe des Konjunkturpakets II unverhofft viele Häuser auf Vordermann bringen konnte. Deshalb käme man mit reduzierten Geld-Sanierungsmitteln aus.
OGM-Geschäftsführer Hartmut Schmidt sieht er das Schimmelproblem in städtischen Immobilien als nicht so groß an. „Schimmel gibt es in privaten wie öffentlichen Gebäuden.“ Wenn keine tiefgreifende Sanierung nötig sei, beseitige die OGM den Schaden so schnell wie möglich. Bei Sanierungen müsse die Politik die Prioritäten mit einer Renovierungsliste setzen.
Wie schwierig das alles in der Praxis ist, zeichnen wir am Beispiel der Kita Rechenacker im Rückblick nach.