„Ich beglückwünsche unsere Stadt zu diesem Theater und den dort tätigen Menschen; ich beglückwünsche Oberhausen aber auch zu Institutionen wie dem Hause Kruft, bei dem gemeindliche Verantwortung und vitales Engagement für den wichtigen Faktor Kultur einen hohen Stellenwert einnehmen.”
Es hatte schon einen besonderen Charme, dass ausgerechnet der Erste Beigeordnete Bernd Elsemann am Mittwochabend bei der Verleihung des Kruft Kulturpreises die Laudatio hielt. Elsemann, in seiner Eigenschaft als Stadtkämmerer dem Sparzwang verpflichtet, formulierte ein klares Bekenntnis zum Theater.
Peter Carp und seinen Akteuren sei es gelungen, „in kurzer Zeit mit großer Intensität die Akzeptanz- und Begeisterungsklammer zwischen Publikum und Theater hervorragend neu zu definieren und somit ganz entschieden zur Unabdingbarkeit dieses Hauses beizutragen.” Mit Aufmerksamkeit müsse das Theater darauf achten, „dass nicht das Sperrige und Unbequeme in der Kultur zugunsten des Eingängigen, des Populären, des leicht Verkaufbaren und des Konsumierbaren unter die Räder gerät.” Deshalb sei es toll, wenn unser Theater unter Peter Carp der allgemeinen Beliebigkeit etwas substanziell Anderes entgegensetze. Elsemann appelierte an das Publikum – an dem Abend mit einer „Altweibersommer”–Vorstellung ausnahmslos Gäste des Autohauses Kruft – gemeinsam kritisch und engagiert für das Theater zu streiten.
Dass dies sich lohnt, hatten schon die Sponsoren in ihrer Begrüßung bekräftigt. Seit Peter Carp das Theater übernommen habe, mache es wieder Vergnügen, dort hinzugehen. Der Intendant selbst nannte die Preisentscheidung ein mutiges Votum, weil die Sponsoren ja noch gar nicht wüssten, wo die Reise hingeht. Sie hätten sich nicht, wie sonst üblich, für ein Ergebnis, sondern für einen Prozess entschieden. So gebe der Preis Kraft, in rauer See Kurs zu halten.