Oberhausen. .
An seine erste Reaktion auf die Farbe des doppelstöckigen Busses kann sich Wolfgang Wilms genau erinnern. „Ich habe die Hände über den Kopf zusammengeschlagen: ausgerechnet grün!“ Der Kölner Unternehmer hat eines seiner Fahrzeuge sozusagen an die Oberhausener Verhältnisse anpasst. Ab dem 2. Mai sorgt er hier gemeinsam mit Tourismus & Marketing Oberhauen (TMO) für Stadtrundfahrten, die man sonst eher aus den Metropolen dieser Welt kennt.
Rot. Dunkelrot. So düsen die Doppeldecker normalerweise von Attraktion zu Attraktion. In London. In Paris. In Berlin. Überall lassen sich Touristen mit bester Sicht für die eigene Knippskiste durch das Stadtgebiet kutschieren. Der Kölner hat das Konzept auf die großen Städte in der Region heruntergebrochen. Neben Köln und Aachen fahren seine Gefährte in Düsseldorf umher. Wilms grübelte nur kurz. „Düsseldorf liegt nah an Oberhausen. Davon wollen wir profitieren.“ Denn: In Düsseldorf spielten die Bustouren in kürzester Zeit Gewinne ein - lange Durststrecken blieben aus. Gesagt, getan.
Nun also Oberhausen. Nun also in grün. Die Farbe ist deshalb so gewählt, weil die TMO diese für ihre Kampagnen einheitlich so gewählt hat. Wiedererkennung lautet das Stichwort. Geschäftsführer Burkhard Koch ist von der Idee begeistert. „Das Dach lässt sich öffnen. So erhalten die Gäste einen tollen Blick auf die Attraktionen.“ In 90 Minuten fährt der Bus verschiedene Stationen an. Startpunkt ist das Centro - direkt vor der Coca-Cola-Oase. Ein Ort, an dem sich zwar die meisten Touristen in der Stadt bewegen. Die restlichen Sehenswürdigkeiten bleiben ihnen aber oft vorenthalten.
Platz auf zwei Ebenen
Damit soll jetzt Schluss sein: Im Bus finden rund 80 Personen auf zwei Ebenen Platz. Vor den Plätzen befinden sich Kopfhörerbuchsen, denn: Die Fahrt wird kommentiert. Zum Start in deutscher und englischer Sprache. Weitere, wie etwa Niederländisch oder sogar Japanisch, sollen folgen. Wegstrecke und Informationen wurden von Steffi Frank und Michael Weier entwickelt.
Der Weg führt über Osterfeld zur Antonie-Hütte, eine der vier Haltestellen. Hier kann mit nach dem „Hop-On, Hop-Off“-Prinzip den Bus verlassen, sich vor Ort genauer umschauen und in den nächsten Bus wieder einsteigen.
Über Klosterhardt, Sterkrade und Eisenheim geht es zum Schloss Oberhausen. Auch hier ist ein Aufenthalt möglich. Danach führt der Weg quer durch die Innenstadt, am Hauptbahnhof ist ein weiterer Stopp. Anschließend führt der Weg zurück zur Neuen Mitte.
Viel Wissenswertes auf der Tour
Erstes Fazit: Die Tour wird über die gesamte Strecke mit wissenswerten Informationen ergänzt. An das Fahrerlebnis im 4,20 Meter hohen Bus muss man sich erst gewöhnen: Bei niedrigen Brücken zieht man instinktiv schon mal den Kopf ein. Das Angebot richtet sich laut TMO nicht nur an Touristen, auch Einheimische sind Willkommen. Kosten: 12 Euro, zwei Kinder im Alter zwischen vier und 14 Jahren dürfen auf diesem Ticket kostenlos mitfahren. Die Touren starten mittwochs, freitags, samstags und sonntags um 11, 13 und 15 Uhr ab Neue Mitte.
Die Macher sind optimistisch, dass die Tour bei den Gästen angenommen wird. Und auch bei der Sache mit dem Grün ist Geschäftsmann Wolfgang Wilms schon wieder guter Dinge. „Seit einigen Tagen gefällt es mir!“