Oberhausen. . Die Oberhausener Pfadfinder feierten ihren 45. Geburtstag in der Natur und ließen sich auch von Hagelschauern nicht unterkriegen.

Allein durch den morgendlichen Hagelschauer wird das Treffen der Oberhausener Pfadfinder dem ein oder anderen sicher gut im Gedächtnis bleiben. Die Mitglieder versammelten sich trotz des schlechten Wetters schließlich aus einem besonderen Anlass: Seit 45 Jahren besteht die Oberhausener Pfadfinderschaft. „Eigentlich gibt es uns schon viel länger, aber seit 45 Jahren sind wir ein anerkannter Bezirk in der DPSG, der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg“, erklärt Matthias Hammes, einer der Bezirksvorsitzenden.

Aprilwetter hin oder her - die Feierlichkeiten fielen nicht ins Wasser. „Wir machen das Beste daraus“, sagt Bezirksvorstand Matthias Hammes. Wie geplant beginnt der Tag mit einer Heiligen Messe, und auch das Geocache findet trotz des Regens statt. Geocache? Bezirksvorstand Sarah Sandfort erklärt, dass es sich dabei um eine Art „moderne Schnitzeljagd“ handelt. Die Pfadfinder haben sich in 45 Jahren eben weiterentwickelt. Kompass und Karte weichen einem GPS-Gerät. Auch strukturell habe sich einiges getan, erzählt Hammes: „Wir haben jetzt mehr Mitglieder als früher.

Religion und Natur spielen eine wichtige Rolle

Zurzeit sind es um die 450 Kinder und Jugendliche zwischen sieben und 21 Jahren.“ Die Arbeitsart der Pfadfinder habe sich ebenfalls geändert: „Früher standen die Gemeinden und die Natur mehr im Mittelpunkt, als es heute der Fall ist“, erklärt Sarah Sandfort. Dennoch spielen Religion und Natur immer noch eine wichtige Rolle. So dürfen die Mitglieder die Gottesdienste der Gemeinden mitgestalten. Sie richten außerdem Festlichkeiten wie die Osterfeuer oder die Martinszüge aus. „Aber hauptsächlich geht es darum, sich in den wöchentlichen Treffen auszutauschen. Zusammen zu spielen und über den Alltag zu reden“, erzählt die Bezirksvorsitzende.

Die achtjährige Hanna fand schon früh Gefallen an der Pfadfinderschaft. Bereits mit fünf Jahren wurde sie Mitglied: „Mich haben meine Eltern immer mitgenommen, und dann wollte ich auch Pfadfinderin werden.“ An erster Stelle steht bei Hanna natürlich noch das gemeinsame Spielen.

Weiterbildung in der Gemeinschaft

„Gemeinsamkeit“ wird bei den Pfadfindern groß geschrieben. Ein Grund, aus dem auch Schülerin Franziska vor sechs Jahren den Pfadfindern beigetreten und nun Betreuerin der Jüngsten ist: „Hier kann man den Alltag vergessen, weil immer was los ist. Ich finde es schön, dass alle zusammenhalten. Jeder hilft jedem.“ Highlights sind die gemeinsamen Ausflüge und Reisen. Das bestätigen auch die jüngsten Mitglieder, die sogenannten Wölflinge: „Mit den Pfadfindern bin ich schon nach Holland und ins Sauerland gefahren, berichtet der zehnjährige Simon.

Die Mitglieder sollen in ihrer Zeit als Pfadfinder jedoch auch was lernen. Jedes Jahr gibt es eine Aktion, die sich entweder mit Ökologie, internationaler Gerechtigkeit oder Arbeit mit Behinderten befasst. 2012 werden die Mitglieder der Pfadfinderschaft für das Thema „Kinderarmut in Deutschland“ sensibilisiert.

Der Bezirk Oberhausen besteht aus sieben sogenannten Stämmen. Jeder Stamm gehört zu einer Gemeinde. Obwohl es sich bei der DPSG um einen katholischen Verband handelt, kann jedes Kind den Pfadfindern beitreten. Auch das Alter spielt keine Rolle. Weitere Informationen gibt es für alle Interessierten im Internet unter der Adresse www.dpsg-oberhausen.de.