Oberhausen. .

„Ihr wandert ja nur und schlaft mit Spinnen in einem dreckigen Zelt.“ Diesen Satz musste Anna-Lisa Müller (12), seit drei Jahren Mitglied bei den Pfadfindern, sich schon oft anhören.

Genau wie ihre Freundin Ann-Kathrin Seifert (12) ist sie Mitglied im Stamm „U.L.F.“ der Klosterkirche „Zu Unserer Lieben Frau“ und versucht gegen die Vorurteile anzukämpfen: „Ich will die Anderen davon überzeugen, dass das völliger Blödsinn ist, aber meistens klappt das nicht wirklich“, sagt die Schülerin. Was genau sich hinter der Tradition der Pfadfinder verbirgt, wissen die beiden Oberhausener Bezirksvorsitzenden der „Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg“ (DPSG), Sarah Sandfort (27) und Matthias Hammes (23). „Wir sind bundesweit organisiert und zählen in Oberhausen insgesamt sieben Stämme mit 465 Pfadfindern“, berichtet Sarah, die 1992 in den Verband eingetreten ist und zum Stamm „Heinrich Seuse“ der St. Pankrazius-Gemeinde gehört.

Anlässlich des Namenstages des Heiligen Georgs, Pfadfinder-Schutzpatron, versammelten sich am Samstag eben diese sieben Stämme auf dem Gelände des Olga-Parkes, um die Geschichte des Heiligen in Erinnerung zu rufen. Zusammen mit Sarah ist Matthias, Pfadfinder seit 1994, im November letzten Jahres in den Bezirksvorsitz gewählt worden. „Die Gruppen sind in vier Altersstufen unterteilt: Die Jüngsten sind 7-10 Jahre alt und heißen „Wölflinge“, bis zum 13. Lebensjahr ist man „Jungpfadfinder“ bis man danach zu den „Pfadfindern“ kommt. Ab 16 ist man ein Rover“, sagt Matthias. Einmal in der Woche gebe es Gruppenstunden, in denen gespielt und gebastelt werde oder altersgerechte Projekte veranstaltet würden. „Der DPSG ist ein katholischer Verband und wir vermitteln den Kindern und Jugendlichen Werte wie Solidarität, Glauben und ein Leben in Freiheit. Wir sind Friedensbringer“, sagen Sarah und Matthias.

Was am Pfadfinder-Sein das Beste ist? „Unser Pfingstlager, das jedes Jahr unter einem anderen Motto stattfindet“, sind sich Anna und Ann-Kathrin einig. Nach einem Theaterstück, Spielen zur Geschichte des Schutzpatrons gab es Programme für die vier Altersstufen und zum Abschluss des Tages wurde dann eine selbstgestaltete Messe gehalten. „Auch wenn der Verband ein katholischer ist, Konfession spielt bei uns keine Rolle. Der Spaß steht im Vordergrund“, sagt Matthias Hammes.