Oberhausen. Zuletzt lief es für Anhänger des SC Rot-Weiß Oberhausen alles andere als schlecht - acht Spiele, keine Niederlage. Aus der Abstiegsregion konnte die Serie die Kleeblätter allerdings nicht befördern - und so war das Duell gegen die Kellerkollegen aus Bielefeld am Sonntag eine sportliche Zitterpartie. Wie die RWO-Fans die 90 Minuten verfolgt haben.
Zuletzt lief es für Anhänger des SC Rot-Weiß Oberhausen alles andere als schlecht - acht Spiele, keine Niederlage. Aus der Abstiegsregion konnte die Serie die Kleeblätter allerdings nicht befördern - und so war das Duell gegen die Kellerkollegen aus Bielefeld am Sonntag eine sportliche Zitterpartie. Wie die RWO-Fans die 90 Minuten verfolgt haben.
Vorher: Sonntagnachmittag-Spaziergang geschwänzt. Kaffee und Kuchen abgesagt. Sofa-Session verschoben. Das Stadion füllt sich. An den Kassenhäuschen stehen noch Zuschauer an, als auf dem Feld längst die Spieler einlaufen. Blau-schwarze Bielefelder drängen nach rechts in die Kanalkurve, Oberhausener nach links zur Emscherkurve. Ordnung muss sein.
1. Minute: Unter den Oberhausener Anhängern herrscht Zuversicht. „Heute holen wir wieder einen Dreier!“ Aber auch ein wenig Grummeln. Drei ältere Herren diskutieren am Bierstand. „Warum haben die Aalener gegen Babelsberg nicht die Hütte getroffen?“ Die Keller-Konkurrenz hat am Samstag vorgelegt. Der Anhang registriert es mit Unmut.
3. Minute: „Boaaa, Riesending!“ RWO kommt gut aus den Startlöchern. Freistoß Weigelt. Kopfball Brown Forbes. Die Fans sind schnell auf Betriebstemperatur. Die rot-weißen Fahnen fauchen vor der Tribüne durch die Luft. Gute Chancen, aber kein Tor.
20. Minute: In der Emscherkurve macht sich Bratwurst-Hunger breit. Erste Schalen mit Currywurst machen die Runde. „Los! Mehr Biss!“ Manche Zuschauer gehen jetzt verbal in die Zweikämpfe. Der Sonntagsbraten mundet - mit der entsprechenden Kau-Pause für kommentierende Eingriffe, versteht sich.
37. Minute: „Schhh...ade!“ Der Ball ist im Tor. Aber im völlig falschen. Während sich die mitgereisten Bielefelder unter den 6135 Fans wie Schneekönige im Frühling freuen, herrscht bei RWO Katerstimmung: Ecke. Verwirrung. Dann dieser Hornig. Und dann dieses Tor.
45. Minute: Pfiff! Ziemliche Ratlosigkeit in der Kurve. Nicht schlecht gespielt. Aber aus den Chancen kein Tor gemacht, wenn davon eins reingeht... Aber eins kassiert, wenn die Ordnung mal gestimmt hätte... Aber eine Halbzeit gibt es ja noch, wenn die mal ausreicht... Ohne wenn und aber: Noch mehr Currywurst wird herbeigeschafft. Die Halbzeit geht durch den Magen.
46. Minute: Das Halbzeitspiel ist vorbei. RWO-Maskottchen Underdog hat als Torwart gegen eine Horde Mini-Kicker den Kürzeren gezogen und einige Buden kassiert. Ist das jetzt ein gutes Omen oder ein schlechtes? Oder wie oder was? Egal. Anpfiff! Zweite Halbzeit! „Auf geht’s Rot-Weiß, kämpfen!“ Der Anhang ist schnell wieder auf Betriebstemperatur.
55. Minute: Zeit für Gesänge. „Ostwestfalen, Idioten!“ schallt den Bielefeldern beim Sonntagskonzert entgegen. Die sehen es locker - klar, mit einer Führung im Rücken.
64. Minute: Es ist Feuer im Spiel. „Mensch! Elfmeter, oder was?“ Das Schiedsrichter-Gespann wirbt nicht gerade um eine Einladung fürs nächste Sommer-Picknick. Ärger im rot-weißen Block macht sich breit. Die Uhr tickt.
74. Minute: Mario Basler ruft nun an der Seitenlinie einen weiteren frischen Mann herbei. Die Fans köpfen gedanklich mit , schießen, hoffen und bangen. Aber die verflixte Kugel findet im entscheidenden Moment nicht den Weg in die Tormaschen.
90. Minute + 4: Auch die Nachspielzeit ändert nichts daran - RWO verliert mit 0:1 gegen Arminia Bielefeld. Ausgerechnet! „Ärgerlich! Abstiegsplatz! Jetzt gibt es nächste Woche gegen Wehen ein Endspiel!“ Für die RWO-Fans reine Nervensache!