Oberhausen. Die Vorbereitungszeit bis zum Urnengang ist diesmal besonders kurz - der Aufwand bleibt der selbe. Wahllokale gesucht.

Während nach der Auflösung des Landtags allerorten über politische Farbenspiele diskutiert wird, muss sich der städtische Bereich Statistik und Wahlen mit viel profaneren, aber nicht minder schwierigen Dingen beschäftigen: der Organisation einer Wahl binnen zwei Monaten. „Wir sind bereit, auch wenn die Wahl nun schon sehr bald kommt“, erklärt Leiter Jürgen Ludwiczak. Er und seine Kollegen müssen nun Helfer anwerben, Benachrichtigungen versenden und Wahllokale finden.

„Einige Wahllokale haben in den vergangenen Jahren geschlossen“, erklärt Ludwiczak. „Das größte Problem haben wir in Holten. Hier haben wir in jedem Jahr ein bis zwei Wahllokale verloren.“ Jetzt müssten Alternativen gefunden werden. „Notfalls stellen wir einen Bus auf“, scherzt Ludwiczak und hofft gleichzeitig, dass das nicht nötig sein wird: „Für die Wahlhelfer wäre das vermutlich etwas unangenehm.“

Erste freiwillige Helfer

Ohne Helfer läuft an Wahltagen bekanntlich gar nichts: „Die ersten haben sich bereits gemeldet“, freut sich Ludwiczak und hofft auf viele Freiwillige, die die Bürger betreuen, Listen abhaken und Stimmen auszählen. „Wir brauchen mindestens sechs Helfer pro Wahllokal, besser ein paar mehr.“ Schließlich solle die Wahl nicht daran scheitern, dass Standorte nicht ordnungsgemäß besetzt werden können. „Es könnte sein, dass es in Anbetracht der Zeit schwierig wird, genug Freiwillige zu finden. Über 1000 müssen es auf jeden Fall sein.“

Noch wisse keiner, ob und wie viele Unterlagen gebraucht würden, trotzdem habe man die Wahlscheine „unter Vorbehalt“ geordert: „Notfalls können wir die bei der nächsten Wahl weiterverwenden, da wir die aktuellen Informationen selber eindrucken“, erklärt Ludwiczak. Er wolle die Wahlscheine eigentlich nur ungern bunkern: „Da die Zeit kurz ist, müssen wir aber so früh bestellen. Vor Mitte April sind Unterlagen so oder so nicht da.“

Rund 250 000 Euro habe man für vergangene Wahlen einkalkuliert. „Ich gehe aber davon aus, dass es diesmal etwas teurer wird“, sagt Ludwiczak. Er rechnet mit Kosten in Höhe von 300 000 Euro. „Beim letzten Mal haben wir vom Land 88 Cent für jeden Wahlberechtigten bekommen. Auf einem Teil der Kosten bleiben wir aber hängen.“

Zahlen & Fakten

Bei der vorangegangenen Landtagswahl im Jahr 2010 waren 161 000 Oberhausener wahlberechtigt, die Beteiligung lag vor Ort bei knapp 60 Prozent. In diesem Jahr dürfen rund 159 000 Bürger wählen. Die Briefwahl wird in der Regel 35 Tage vor der Wahl gestartet, in diesem Jahr auf Grund der kurzen Vorbereitungszeit aber vermutlich erst später. Für die mehr als 140 Wahllokale und die Auswertung der Briefwahl werden noch Helfer gesucht. Freiwillige melden sich telefonisch bei Nadine Wetzke vom städtischen Bereich Statistik und Wahlen unter 0208/ 825 2083.