Oberhausen. . Eine Oberhausener Niederlassung der Firma VDS Verkehrstechnik stellt Starenkästen her. Wie zum Beweis, hängt ein “Blitz-Bild“ über dem Schreibtisch von Zaim Nasic.

Über dem Schreibtisch von Zaim Nasic hängt ein Foto, das sich kaum jemand zur Erinnerung an die Wand hängt. Das Bild stammt aus einer Radarkontrolle, er wurde geblitzt. „Natürlich bleibt auch mir das nicht erspart“, sagt er grinsend und fügt hinzu: „Hier war es aber eine Testfahrt für einen Kunden.“

Seit 21 Jahren arbeitet Nasic schon in der Starenkastenbranche – seit sieben Jahren an der Hagelkreuzstraße, wo er seit Mitte 2011 Niederlassungsleiter der Firma „VDS Verkehrstechnik“ ist.

„VDS“, das steht für „Verkehrswege dauerhaft sichern“. Das Motto ist Programm, denn die Firma entwickelt, produziert, installiert und wartet stationäre und mobile Verkehrsüberwachungsanlagen. Hauptsitz und Produktionsstandort ist jedoch in Löbau bei Dresden, neben der Oberhausener gibt es noch eine Würzburger Niederlassung.

Hauptsächlich Kundenbetreuung vor Ort

Da der Standort an der Hagelkreuzstraße eben kein Produktionsstandort ist, organisiert Nasic hauptsächlich die Kundenbetreuung vor Ort. „Das Komplettpaket von Kauf, Installation und Eichung kostet den Kunden rund 30.000 Euro – der genaue Preis hängt davon ab, welchen Service er benötigt“, erklärt er.

Angefangen hat der gebürtige Oberhausener 1991 als Messtechniker bei dem VDS-Vorgänger „Truvelo“ in Duisburg. „Der Inhaber war Deutscher, lebte aber in Südafrika, er verkaufte die Firma 1994“, erzählt er. Zwar blieb der Firmenname vorerst erhalten, 1999 änderte er sich jedoch, als die Firma „VDS Verkehrstechnik“ das Zepter übernahm. Die Niederlassung in Duisburg wurde zunächst übernommen, siedelte 2005 jedoch nach Oberhausen über.

„Natürlich hat sich mit der Übernahme durch die VDS auch unser Einzugsgebiet verschoben“, erzählt Nasic. Während zu Truvelo-Zeiten Kunden in ganz Deutschland von Duisburg aus betreut wurden, beschränkt sich das Feld unter VDS auf NRW, das nördliche Hessen und Rheinland-Pfalz.

"Duisburg" im Klingelschild

Gemeinsam mit Nasic arbeiten sechs weitere Mitarbeiter in der Oberhausener Niederlassung, an deren Klingelschild noch immer „Niederlassung Duisburg“ steht.

„Im ganzen Unternehmen sind es 31 Mitarbeiter, die als Ingenieure oder Techniker tätig sind“, sagt Nasic. „Zu unseren Kunden zählen hauptsächlich Städte und Kommunen - an manchen Standorten auch die Polizei“, berichtet er. Der Grund: Die Verkehrsüberwachung ist Ländersache. Jedes Bundesland entscheidet eigenständig, ob die Kommunen oder die Polizei die Verkehrsüberwachung übernimmt.

In NRW sind die Kommunen für die stationäre Überwachung zuständig, da die Polizei jedoch mobil überwachen darf, liefert VDS zum Beispiel Ersatzteile. Oberhausen gehört jedoch nicht zu den „VDS“-Kunden. Denn die Stadt wollte damals Geräte leasen, das war zu der Zeit bei Truvelo aber noch nicht möglich. Dennoch gibt Nasic neidlos zu: „Die Oberhausener Anlagen sind fast alle sinnvoll gesetzt und sorgen für echte Verkehrsberuhigung.“

Im Wettbewerb mit starkem Konkurrenten

Mittlerweile sind auch bei VDS-Leasingverträge möglich, man müsse sich weiterentwickeln. „Wer den Markt ignoriert, der wird ignoriert“, sagt Nasic. Da VDS sich beispielsweise mit „Jenoptik“ einer starken, sogar weltweit agierenden Konkurrenz gegenüber sieht, muss das eigene Angebot angepasst werden. Ein Beispiel: „Wir haben lange Abstand von der ‘unsichtbaren Überwachung’ genommen, da das jedoch immer gefragter wird, müssen auch wir umrüsten“, erklärt er.

Dem Vorwurf, er beteilige sich an der Abzocke von Autofahrern, steht er gelassen gegenüber: „Für mich ist das ein notwendiger Beruf, wie viele andere. Ich möchte doch auch ohne Sorgen mit dem Auto unterwegs sein können“, betont er.