Oberhausen.
Beim zweiten Mal ist ein Star meistens schon Stammgast im Gdanska. Er werde wiederkommen, versicherte Fritz Rau (82), der Mann, der die legendärsten Konzerte organisierte und die Rolling Stones nach Deutschland holte, Gdanska-Chefin Maria Golebiewski im vergangenen Jahr. Am Dienstagabend, 6. März, um 20 Uhr ist er wieder da und unterhält das Publikum mit Episoden aus 50 Jahren erlebter Rock-, Folk- und Bluesgeschichte.
Biber Hermann
„So lange er lebt, wird er Lesungen machen“, so Maria Golebiewski. Biber Hermann, begnadeter Gitarrist und Songpoet, sorgt für die musikalische Interpretation der erlebten Musikgeschichten. Golebiewski: „Der hat schon häufiger bei uns gespielt.“ Der Abend ist der Auftakt zur zweiten deutsch-polnischen Blues-Woche, die an fünf aufeinander folgenden Abenden mit interessanten Interpreten aufwartet.
Driessen und Band
Auf Rau und Hermann folgt die Peter Driessen Band am Mittwoch, 20 Uhr. Sie präsentiert den Blues in seiner klassischen Form, wechselt aber auch schon mal zu Rock’n’Roll, Reggae und lateinamerikanischen Rhythmen. Blues-Clubs sind Driessens Heimat, so ein Lokal wie das Gdanska mit Atmosphäre die richtige Bühne für ihn.
Der polnische Engel
Weiter geht’s mit United Blues Experience und Beata Kosokowska am Donnerstagabend (20 Uhr). Seit 2009 arbeitet diese Band mit Fritz Rau zusammen. 2011 erschien das Album „Heart Blood Ballads“, dessen Cover-Gestaltung Günther Kieser übernahm, im Stil der Plakate für die American Folk Blues Festivals, die Rau organisierte. Kosowska, die Fritz Rau „mein polnischer Engel“ nennt, bringt die Mundharmonika zum Klingen.
Electric Blues Duo
Um 21 Uhr beginnt am Freitagabend das Konzert mit dem Electric Blues Duo. Der Gitarrist Frank Dietz trifft den Bassisten Colin Hodgkinson. Legendär ist der Auftritt des Duos 1990 in Leipzig als Special Guests von Peter Maffay.
„Krankenkasse“
Höhepunkt der Woche wird der Auftritt von Kasa Chorych, Polens Blues-Band Nummer eins, deren Name übersetzt „Krankenkasse“ heißt. Sie spielt am Samstag, 21 Uhr. Gegründet wurde sie 1975. „Das ist unsere Jugend“, sagt Maria Golebiewski. „Natürlich spielen Kasa Chorych längst nicht mehr in der Formation der 70er Jahre.“ 1984 hatte sich die Band aufgelöst, formierte sich aber 1992 neu, brachte drei CDs auf den Markt und gab Konzerte auf bedeutenden polnischen Blues-Festivals. Kasa Chorych ist eine der berühmtesten Bands in der polnischen Musikgeschichte. „Die Fans werden von weit her anreisen“, ist Maria Golebiewski überzeugt.