Oberhausen..

Diogenes lässt grüßen. „Ich erzähle immer allen Leuten, ich lebe in einer Tonne“, freute sich Ingrid Höpfner. Beim Sommerfest im Halterner-Viertel am Samstag zeigte sich die Oberhausenerin begeistert von ihrer neuen Wohnung in Osterfeld. Und die Tonne meint ein Tonnendach, eine von diversen Besonderheiten der Niedrigenergiehäuser, von denen die sieben des ersten Bauabschnitts im März bezugsfertig waren.

Diese Häuser und fünf weitere eines zweiten Bauabschnitts sind nach rund neunjähriger Bauabstinenz ein 20-Millionen-Euro-Projekt der Gemeinnütziger Wohnungsbau eG (GEWO). Der GEWO gehören 4578 Wohnungen, die meisten davon, rund 4000, in Oberhausen. „Die müssen auch modernisiert und instand gehalten werden, erklären die GEWO-Vorstände, Wolfgang Hoffmann und Wolfgang Schumacher, weshalb man nicht allzu oft in neue Gebäude investiert.

Riesige Grundstücksreserve

Warum sich die GEWO nach der Auszeit dann doch wieder zum Bauen entschloss? „Hier standen vorher auch Häuser von uns“, sagt Hoffmann über das Gebiet zwischen Borkener- und Halterner-Straße. Die Häuser waren allerdings nicht mehr bewohnt. Hoffmann spricht von einer riesigen Grundstücksreserve, die man nutzen wollte.

So entstanden in einem ersten Bauabschnitt auf einer Fläche von 8323 Quadratmetern 73 Zweieinhalb- bis Viereinhalb-Raum-Wohnungen in der Größenordnung von 52 bis 92 Quadratmetern. „Alle sind Erdwärme beheizt, alle haben Fußbodenheizung“, erklärt Hoffmann. Und alle seien barrierefrei. Von der Tiefgarage könne man mit einem Aufzug direkt in die Wohnungen gelangen.

Raumsparendes Tonnendach

Da man sich beim Bau der Häuser an der Höhe der umliegenden Gebäude orientieren musste, „konnten wir zwar dreigeschossig bauen, die Häuser durften aber nur zweigeschossig aussehen“. Und hier kommen dann auch die Tonnendächer ins Spiel. Die, findet Hoffmann, bieten nicht nur eine moderne Optik für den Betrachter. Da bei diesen Dächern die Schrägen entfallen, wird die Wohnfläche auch nicht automatisch reduziert wie beim Satteldach. Und: „Man muss den Kopf nicht einziehen“, nennt Hoffmann einen weiteren Vorteil.

Es ist aber nicht nur das raumsparende Tonnendach, das Mieterin Ingrid Höpfner so begeistert. „Wir wohnen lieber oben“, erzählt die Oberhausenerin. Und so kommt ihr die Barrierefreiheit gerade recht. „Das ist ein Traum, mit dem Auto in die Garage und dann gleich mit dem Aufzug zur Wohnung hoch zu fahren“. Ihr Mann habe immer gesagt, „so etwas brauchen wir im Alter mal“. Und damit hat das Ehepaar Höpfner für später schon einmal vorgesorgt. Ingrid Höpfner findet aber auch die Aussicht ins Freie vom Wohnzimmerfenster und Balkon herrlich, das Parkett in der Wohnung und dass sie sich die Farben für die Räume selbst aussuchen durften. So scheinen Höpfners, die zuvor gar nicht weit weg an der Michelstraße wohnten und in der neuen Siedlung Pioniere waren, sprich, die ersten Mieter, rundum zufrieden.

Weitere Häuser

Fünf weitere Niedrigenergiehäuser werden derzeit von der GEWO noch im Halterner-Viertel gebaut. Sie sollen Ende dieses Jahres bezugsfertig sein. Hier entstehen auf einer Fläche von 4591 Quadratmetern noch einmal 44 Wohnungen. „Wir haben für diese Wohnungen bereits 100 Anfragen“, sagt GEWO-Vorstand Wolfgang Schumacher. Die Wohnungen sind mit zwei bis drei Zimmern 56 bis 78 Quadratmeter groß.