Oberhausen. .
Es gibt genügend verantwortliche Leute in der Stadt, die bedauern, dass der Oberhausener Yachthafen, die mit EU-Fördermitteln errichtete Marina, 2004 nicht viel größer gebaut worden ist: Denn die Liegeplätze direkt am Centro, Sealife und Aquapark sind begehrt, das kleine Becken reicht gar nicht mehr aus, um die Nachfrage zu befriedigen.
Seit 2009 führt das Ehepaar Nawroth offensichtlich erfolgreich den Hafen - das einst als Sorgenkind gestartete Becken blühte auf. Einnahmen erzielten die Pächter durch die Anlegergebühren, Bootsfahrten und Veranstaltungen.
Doch jetzt hat der Eigentümer der Marina, die städtische OGM, überraschend den Ende 2008 abgeschlossenen Pachtvertrag mit Nawroth gekündigt. „Es wurden Pachtzahlungen unvollständig gezahlt. Wir haben Rechnungen von 94.000 Euro offen“, sagt OGM-Sprecher.
Vorwürfe werden zurückgewiesen
Diese schweren Vorwürfe weist Nicole Nawroth-Keller, Geschäftsführerin der pachtenden Firma „BN Marina Oberhausen UG“, strikt zurück: „Wir haben unsere Verträge erfüllt, wir bleiben auf jeden Fall Pächter und betreiben den Hafen weiter. Von uns aus ist alles okay.“ Man habe schließlich einen Vertrag bis 2015. Mittlerweile sei eine Klage gegen die OGM eingereicht. Die Richter müssten nun entscheiden.
Per Aushang hatte OGM-Chef Hartmut Schmidt erstaunlicherweise die Bootseigentümer aufgefordert, ihre Liegegebühren nicht mehr im Voraus an Nawroth zu zahlen, sondern erst einmal gar nichts zu tun: „Wir wollen die Bootseigner davor schützen, dass sie am Ende Geld verlieren.“
Die Nawroths bezeichneten den Aushang in einer „Mitteilung an die Bootsanleger“ als „widerrechtlich“. Zahlungen dürften nur an die „BN Marina“ abgeführt werden. „Wir sind für Sie da“, schreiben sie.