Oberhausen.

Modelleisenbahnen gehören ja klassischerweise in den Keller. Von daher scheint es nur logisch, dass die Miniaturwelt an der Marina demnächst eine Etage tiefer zieht. Zu Gunsten des neuen Spionage-Museums räumen die Betreiber der Modelllandschaft Anfang kommenden Jahres das Erdgeschoss der Halle und bauen ihre Bahnen und Nachbildungen des historischen Ruhrgebiets im Keller wieder auf.

Ab ins „Souterrain“

Wobei Linda Böttner, Betriebsleiterin der Miniaturwelt, den Begriff „Souterrain“ bevorzugt, schließlich handele es sich um ansprechende Flächen mit Blick aufs Sealife. Den einen Freizeit-Konkurrenten im Blick, den anderen demnächst im Hause – wird das nicht schwierig? Nein, sagt Böttner, eine Übersättigung des Unterhaltungsstandorts Neue Mitte mache der Miniaturwelt keine Sorgen. „Je attraktiver der Standort wird, desto mehr Leute kommen hierher – vielleicht auch mal fürs Wochenende.“ Schon jetzt nutzten viele Besucher mehr als eines der Angebote rund ums Centro. „Wer ins Sealife geht, nimmt häufig auch noch uns mit.“

Die Miniaturwelt habe sich zuletzt weiter von ihren schwierigen Zeiten erholt, sagt Böttner. In diesem Jahr werde man wieder eine Besucherzahl im sechsstelligen Bereich vorweisen können. Erst vor wenigen Jahren war die Miniaturanlage kurz nach ihrem Start in die Insolvenz gerutscht. Danach stieg Modellbahnhändler Jens Kürvers als Investor ein und bewies offenbar ein glückliches Händchen.

Schwerpunkt auf Technik

Demnächst freilich werden Modellfreunde eine ganze Weile auf das große Vergnügen im kleinen Maßstab verzichten müssen: Die Miniaturwelt schließt wegen des Umzugs für mehrere Monate ihre Pforten. „Der Aufbau der Ausstellung hat damals fast ein Jahr gedauert – da kann man sich vorstellen, wie viel Aufwand auch jetzt nötig sein wird“, so Betriebsleiterin Böttner.

Dennoch erfolge der Umzug, nach dem die Miniaturwelt eine etwa ähnlich große Fläche haben werde wie jetzt mit rund 500 Quadratmetern, aus freien Stücken. Man wolle in den neuen Räumen auch ein neues Konzept verwirklichen, so Böttner – mit einem Schwerpunkt auf dem Thema Technik. Kinder und Jugendliche sollen in der Schau eine bessere Vorstellung davon bekommen, wie etwa eine Dampfmaschine funktionierte oder wie die Abläufe in einem Stahlwerk sind. Personal werde man nach Umzug und Umbau eher mehr denn weniger benötigen, so Böttner.

Nach den Weihnachtsferien, am 8. Januar, macht die Anlage erstmal dicht. Ab Frühjahr sollen die kleinen Nachbildungen wieder groß rauskommen.