Oberhausen. .

Normalerweise ist die „Beluga II“ auf offener See unterwegs. Nordsee, Ostsee - doch auf hohe Wellen muss sich das Schiff der Umweltschützer von Greenpeace derzeit nicht gerade einstellen. Momentan ist das 34 Meter lange Segelschiff in den Binnengewässern unterwegs - und machte am Wochenende bei seinem Weg von Koblenz zum Heimathafen in Hamburg auch in der Marina am Centro Halt.

Hohe Wellen, die möchte Greenpeace auf einem anderen Weg selbst erzeugen: Denn das Boot befindet sich auf einer Infotour und hat dazu das Transparent „SOS - Rettet unsere Meere“ groß zwischen die beiden Masten gespannt.

2012/1013 erfolgt die neuerliche Festlegung der Fangquoten auf EU-Ebene. „Die Tour soll auf die Probleme hinweisen - 90 Prozent der Bestände sind stark überfischt“, sagt Greenpeace-Sprecher Stefan Bluemer (Mülheim/Oberhausen). Die Einhaltung der bestehenden Schutzgebiete bestehe in vielen Fällen nur auf dem Papier. Gerade hier müsse schnell etwas passieren.

Die Besucher an der Marina konnten sich auf dem Boot über die prekäre Lage der Fischbestände informieren und selbst handeln. Unterschriften und Bilder von Kindern sollen Ilse Aigner, Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, vorgelegt werden.

Eine weitere Aktion geht noch einen Schritt weiter: Greenpeace möchte am Sylter Außenriff - - normalerweise ein Schutzgebiet - weitere großformatige Steine versenken, die für die Netze Fischer als Hindernisse dienen sollen. „Die Steine gefährden nicht die Sicherheit, sie sind zudem in allen Seekarten verzeichnet“, so Stefan Bluemer.

Auf den Naturbrocken konnten die Besucher ebenfalls unterschreiben, diese Unterschrift soll aber für mehr Nachhaltigkeit stehen. Denn die Unterstützer sitzen bei juristischen Problemen mit im Boot - zumindest theoretisch. „So stehen die Unterstützer auch juristisch an unserer Seite!“ Der Zuspruch an der Marina war nicht unerheblich - 100 Personen machten alleine am Samstag mit. Offenbar ein Stein für Gedankenanstöße.

Doch auch mit kleinen Aktionen, so Bluemer, könne der Verbraucher dazu beitragen, die Fischbestände zu schützen. „Es hilft nachzufragen, wo der Händler bestimmte Fisch gekauft hat.“ Dadurch könne bereits eine Wirkung erzielt werden. Zur besseren Orientierung hat Greenpeace eine Broschüre erarbeitet, in der gelistet ist, welche Fischarten besonders gefährdet sind.