Oberhausen. .
In Duisburg gibt es ihn schon, den fraktionsübergreifenden Schulkonsens zur Einführung von Sekundarschulen. Die Politiker in der Nachbarstadt haben beschlossen, dass alle Haupt- und Realschulen in Sekundarschulen umgewandelt werden. Diese und die Gesamtschulen sollen das Abitur nach neun Jahren ermöglichen, die Gymnasien nach acht Jahren, das Zwei-Säulen-Modell ist anvisiertes Ziel.
„Es wäre schön, wenn dies bei uns aufgegriffen werden könnte“, sagt Wolfgang Große Brömer, Vorsitzender des Oberhausener Schulausschusses. „Wir wollen Bewegung in die Diskussion und einen gemeinsamen Antrag aller Fraktionen im Rat auch hier auf den Weg bringen“, so der SPD-Politiker.
Konsens über die Politik hinaus suchen
Das dies - trotz der zum Teil heftigen Auseinandersetzungen um den erst kürzlich verabschiedeten Schulentwicklungsplan - möglich scheint, machte eine Veranstaltung des Bündnisses „Länger gemeinsam lernen“ zur Sekundarschule deutlich. Die Vertreter der Ratsfraktionen SPD, Grüne, CDU und FDP befürworteten Gespräche zur Gründung einer Sekundarschule in Oberhausen.
Bei aller Dialog-Bereitschaft seiner Fraktion mahnte Hans-Josef Tscharke (CDU), stellvertretender Vorsitzender des Schulausschusses, einen breiten Konsens über die Politik hinaus an: „Wir müssen die Schulkollegien und Eltern mitnehmen. Wir wollen keinen Schulunfrieden stiften.“
Anders als vielleicht in Duisburg sei nämlich die Bereitschaft der drei Oberhausener Realschulen sich mit Hauptschulen zu einer oder mehreren Sekundarschulen zusammenzuschließen, „mit einem Fragezeichen zu versehen“, sagte Tscharke auf WAZ-Nachfrage. „Was Schülerzahlen angeht, sind die drei Realschulen gut aufgestellt.“
Elternbefragung an den Grundschulen
Dass dicke Bretter gebohrt werden müssen, ist auch Wolfgang Große Brömer klar: „Wir müssen Überzeugungsarbeit leisten, der Antrag muss auf der Basis von Gesprächen mit den Schulen erarbeitet werden.“ Aus der ureigenen Sicht der Realschulen sei „keine Änderung nötig“, so Große Brömer, „aber bei der Veranstaltung signalisierten Vertreter aus den betroffenen Kollegien trotzdem, dass sie den Dialog durchaus führen wollen.“
Vor der Einführung einer Sekundarschule muss die Stadt als Schulträger den Bedarf mittels einer Elternbefragung an den Grundschulen ermitteln.
In der Regel werden zwei bestehende Schulen zusammengefasst, die betroffenen Schulformen laufen an dem Standort aus. Eine Sekundarschule ist mindestens dreizügig, 75 Anmeldungen müssen vorliegen. Auch wenn kein akuter „Handlungsdruck“ besteht (Tscharke), im Frühjahr soll der Antrag konkret werden.