Oberhausen. .
Die Zusammenlegung der Hauptschulen St. Michael und Alstaden zu einer neuen Hauptschule, ob nun Bekenntnis- oder Gemeinschaftshauptschule, ist laut Bezirksregierung nach dem Schulgesetz doch nicht möglich. Dies geht aus der Stellungnahme der Schulaufsicht zum Entwurf des Schulentwicklungsplanes (SEP) hervor. Dieser sieht das Aus für acht Grundschulen und zwei Hauptschulen vor.
„Für die neue Hauptschule müsste in einem Prognosezeitraum von fünf Jahren eine ausreichende Anzahl von Schülern vorhanden sein“, sagte Schuldezernent Reinhard Frind. Ab 2014 gebe es in Oberhausen aber nicht genügend Schüler für die neue Hauptschule und die übrige Albert-Schweitzer-Schule.
Nur eine Hauptschule?
Wenn aber keine der drei jetzt noch existierenden Hauptschulen geschlossen würde - St. Michael, Alstaden und Albert-Schweitzer - „dann hätte keine dieser drei Schulen genügend Schüler“, gab Frind an. „Wir prognostizieren für 2014 nur 66 Anmeldungen für Hauptschulen.“ Da laut Gesetz diese Schulform mindestens zwei Eingangsklassen haben müsste, reiche es für keine der Einrichtungen.
Im Klartext: Am Ende kann wohl nur eine einzige Hauptschule weiter existieren.
Doch Frind hofft noch: Im Falle der Hauptschule Eisenheim habe die Bezirksregierung eine Ausnahme gemacht und seinerzeit eine Eingangsklasse erlaubt. „Vielleicht ist das ja wieder möglich. Es gibt hier noch erheblichen Beratungsbedarf mit der Bezirksregierung. Wenn eine Zusammenlegung nicht geht, dann muss sie sagen, wie sie sich das vorstellt. Laut Schulgesetz müssten ja sonst alle drei Schulen auslaufen.“ Dies werde auch so in der Beschluss-Vorlage des Schulplanes vermerkt, die dem Schulausschuss in der Sondersitzung am 11. Oktober vorliegt.
Bei einer Diskussionsveranstaltung der GEW Oberhausen - Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft - am Mittwochabend im DGB-Haus begrüßten Kommunalpolitiker auf dem Podium, darunter Stefan Zimkeit (SPD), Sandra Gödderz (Grüne) und Simone-Tatjana Stehr (CDU), die Möglichkeit der Einrichtung einer Sekundarschule, wie sie der Schulkonsens NRW vorsieht. „Wir hätten auch in Oberhausen gerne eine Sekundarschule, aber es ist schwierig, die Realschulen davon zu überzeugen“, sagt Gödderz.
Sekundarschule
Zimkeit kündigte an, dass die SPD-Fraktion beantrage, in den Schulentwicklungsplan aufzunehmen, dass Oberhausen diese neue Schulform aus Haupt- und Realschule will. Stehr bekräftigte ihre Kritik an dem Schulplan als „reinem Zahlenwerk“, das die Qualität der Schulen zu wenig berücksichtige.
Regina Boos (FDP) plädierte dafür, „möglichst viele Standorte aufrechtzuerhalten“, auch im Hinblick auf die Inklusion, also die Beschulung von bisherigen Förderschülern auf Regelschulen.
Auch Marc Mulia (Die Linke) will „Gebäudekapazitäten erhalten“. Die vielen Standorte seien es aber gerade, so gab Zimkeit zu Bedenken, bei denen die Lehrerstellen „verfrühstückt“ würden, die eigentlich für Schulen mit Förderungsbedarf gedacht seien.
Einig waren sich alle Bildungspolitiker darin, dass alle Schulen der Sekundarstufe I künftig Behinderte eingliedern müssen.