Oberhausen. .
Helga und Matthias Krüger sind echte Kaisergarten-Fans: Als man im Zuge der Kaisergartenrenovierung damit begann, eine japanische Kirsche an der Festwiese und weitere Bäume zu fällen – 59 an der Zahl -, hatten sie erst einmal eine „Stinkwut“. Und doch sind die Gemüter inzwischen beruhigt: „Es ist traumhaft schön geworden“, urteilen sie jetzt beim Rundgang durch den Park.
Mehr Bäume, viele schöne Bänke, einen zusätzlichen Kinderspielplatz und eine sinnvolle Durchforstung des Waldes, die nun klare, schöne Blicke auf die Ausläufer der Emscher im Park gewährt, gehören zu den lobenswerten Neuerungen.
Diesen „Traum“ erfüllte ein Projekt der Emschergenossenschaft, deren eigentliches Ziel es ist, den natürlichen Verlauf des alten Ruhrgebietsflusses so weit wie möglich wiederherzustellen. Weil aber ein wichtiger historischer Teil – das Alt-Arm-System – just durch den Kaisergarten führt, wurde er ebenfalls noch einmal richtig hochgepäppelt.
Toter See reanimiert
Seit dieser Woche säumen 36 Kastenlinden den Eingangsbereich im Parkparterre. „Und sie zählen nicht zu den 59 Ersatzbäumen, die wir bis zum Frühjahr für die gefällten anpflanzen werden“, erläutert Martina Oldengott, Leiterin des Projektes der Emschergenossenschaft, den neugierigen Parkbesuchern und Politikern vor Ort die bisherigen und zukünftigen Verschönerungen. Die Kastenlinden im Eingangsbereich bilden nun eine Allee in den Park.
Viel Arbeit investierte die Genossenschaft in den See, der im Grunde schon als tot galt. Die Ursache: Gänse- und Enten-Kot, aber auch viel zu viel Brot von vermeintlichen Tierliebhabern. „Die Leute müssen laibeweise Brot in den See geworfen haben“, vermutet Oldengott. So habe man das Gewässer gründlich entschlackt und das Ufer mit Pflanzen aufgehübscht, die nicht nur für gute Optik sondern für einen ausgeglichenen Wasserhaushalt sorgen sollen.
Blaues Klassenzimmer für praktischen Bio-Unterricht
Wunder können auch sie nicht leisten. Liane Herfs, Vorsitzende des FDP-Ortsvereins Alt-Oberhausen, ist deshalb besorgt: „Wir bräuchten hier mehr Aufklärung und am besten einen Wächter, der die Menschen ermahnt.“ Für den fehlt der Kommune jedoch das Geld. Zumindest Kinder könnte man über die Schulen informieren, schlägt Regina Boos vom FDP-Kreisverband daher vor.
Apropos Schule: Aus dem verwilderten Rondell am Bootssteg auf der Halbinsel schuf man eine Art „blaues Klassenzimmer“, so stellt es sich Oldengott vor: Hier könnte praxisnaher Bio-Unterricht stattfinden. Zuvor muss von politischer Seite allerdings noch die Sicherheit des Stegs geklärt werden, der ohne Geländer und frei zugänglich ist. Und damit noch ein Gefahrenpotenzial für Kinder darstellt.
Kinder dürften sich auch über den Spielplatz freuen, der nun an der Rehberger-Brücke entsteht. „Er wird ein Wasserspiel bekommen“, kündigt die Projektleiterin an. Vom Fuß der Brücke an, schaut man nun ungehindert auf die Arme der Emscher.
Rehberger-Brücke