Oberhausen. .
Müll-Nomaden sorgten in Sterkrade für Ärger. Anwohner fordern daraufhin eine Änderung der Sperrmüll-Entsorgung in Oberhausen hin zu einer Abholung nur noch auf Anruf. Das, so die Stadt Oberhausen, stehe derzeit allerdings nicht zur Diskussion.
Ort des Geschehens war die Sterkrader Innenstadt. Reiner Vierkotten, Anwohner der Bahnhofstraße, berichtet: „Am Tage vor dem Abholtermin wurde der Bezirk von Müll-Nomaden bevölkert, die sämtliche ausgelegten Gegenstände auf verwertbare Anteile durchsuchten. Zum Teil wurden Gefäße zerstört und Einzelteile wild verteilt.“
Reste einfach liegen gelassen
Hinzu komme, dass immer öfter Auswärtige ihren Müll „beisteuern“, der oft allerdings nicht in den Sperrmüll gehört. Kartonagen seien nur ein Beispiel dafür. Der Sperrmülltag, der nun für Unwillen sorgte, war ein Freitag - genauer, der 28. Oktober. Wieder hatten sich hohe Müllberge angesammelt.
Mitarbeiter der Wirtschaftsbetriebe (WBO) hätten jedoch nur mitgenommen, was klassisch zum Sperrmüll gehört. Der Rest sei liegen geblieben. Am Ende sei das Gebiet „total versaut“ gewesen, kritisiert Vierkotten, der sich - wie einige andere Anwohner ebenfalls - bei der WBO über den Zustand ihres Viertels beschwerte.
Gemeinsame Kontroll-Aktion
„Die Wirtschaftsbetriebe sind am Montag noch einmal ‘rausgefahren, um den restlichen Müll einzusammeln“, erklärt Martin Berger, Sprecher der Stadt Oberhausen, auf Anfrage von „Unsere Stadt“. Dieses habe sich am Mittwoch wiederholt: „Weil offenbar weiterer Müll dort abgeladen worden war.“
Um den Müllnomaden Einhalt zu gebieten, habe es vor geraumer Zeit eine gemeinsame Kontroll-Aktion des städtischen Bereiches Kommunale Ordnung und der Polizei Oberhausen gegeben. Berger: „Die war allerdings nicht erfolgreich. Offenbar sind die Müllnomaden gut organisiert.
Müllnomaden sind gut organisiert
Wenn der Ordnungsdienst und die Polizei auftauchten, hatten sie sich blitzschnell per Handy gewarnt und waren verschwunden. Waren Polizei und Ordnungsdienst weg, tauchten sie wenig später wieder auf.“
Nach den Erfahrungen des letzten Sperrmüll-Termins schlägt Reiner Vierkotten nun vor, dass die derzeitige Sperrmüllpraxis dahingehend verändert werden sollte, dass Sperrmüll künftig nur noch auf Bestellung abgeholt wird. „Eine solche Überlegung wird derzeit bei der Stadt nicht angestellt“, winkt Martin Berger jedoch ab.