Oberhausen. . Hauseigentümer können die Kosten der künftig geforderten Wasseranalyse umlegen. Diese schlägt voraussichtlich mit 150 bis 250 Euro zu Buche. Gesundheitsamt erwartet hohen Organisationsaufwand.
Zahlreiche Mieter in Oberhausen müssen sich auf steigende Nebenkosten einstellen. Grund dafür ist die neue Trinkwasserverordnung. Sie schreibt jährliche Legionellen-Tests an den Warmwasseranlagen von größeren Häusern vor. Abhängig vom Testanbieter und der Anzahl der notwendigen Wasserproben belaufen sich die Kosten dafür auf rund 150 bis 250 Euro.
Vermieter in der Pflicht
Zwar sind laut Verordnung die Vermieter dafür verantwortlich, dass sich keine Bakterien in den Wasseranlagen tummeln, doch können sie die Kosten an die Mieter weitergeben. „Die Tests sind der Warmwasseraufbereitung zuzuordnen und damit Teil der Heizkosten. Die sind in Gänze auf die Nebenkosten umlegbar“, erklärt Jochen Schütz, Geschäftsführer des Eigentümerverbands Haus & Grund in Oberhausen. Diese Auffassung teilt Harald Bartnik, Geschäftsführer des Mieterschutzbunds Mülheim und Umgebung: „Mieter müssen mit höheren Kosten rechnen.“
Nach Schätzungen von Jochen Schütz werden rund 20 Prozent aller Oberhausener Vermieter den Legionellen-Test durchführen müssen. Nämlich diejenigen, die eine zentrale Warmwasseraufbereitungslage mit einem Speichervolumen von rund 400 Litern im Keller stehen haben.
Gleiches gilt für diejenigen, deren Warmwasserleitungen mehr als drei Liter Inhalt zwischen Großboiler und dem entlegensten Wasserhahn aufweisen. „Wohnungen mit einem Durchlauferhitzer oder einem eigenen Boiler sind hingegen nicht betroffen“, so Schütz.
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Trotz Umlegbarkeit der Testkosten muss auch der eine oder andere Vermieter Geld in die Hand nehmen, wie Hygienetechniker Helmut Kober vom Gesundheitsamt vermutet. „Ich glaube nicht, dass in allen Häusern bereits die notwendigen Beprobungsstellen eingerichtet sind. Für diese Zapfstellen muss der Vermieter sorgen.“ Und Mieterschützer Harald Bartnik bestätigt: „Solche einmaligen Kosten können nicht dem Mieter aufgebürdet werden.“
Amt steht vor Kraftakt
Das Oberhausener Gesundheitsamt blickt derweil mit gemischten Gefühlen auf die neue Verordnung. „Die Maßnahme macht Sinn und ich unterstütze sie“, sagt dessen Leiter Henning Karbach. Gleichwohl räumt er ein, dass seine Behörde vor einem Kraftakt steht. Schließlich muss das Gesundheitsamt in nächster Zeit alle betroffenen Vermieter erfassen und dann nachhalten, dass diese die Tests regelmäßig in Auftrag geben. Das Problem dabei: „Wir kennen die genaue Zahl der Vermieter noch nicht und können den Aufwand nicht abschätzen“, so Karbach. Er will sich in jedem Fall eng mit den Nachbarstädten abstimmen.