Oberhausen.
Das war’s dann wohl mit dem goldenen Herbst. Das Wetter ist ungemütlich, es regnet, ist nebelig und die Temperaturen sinken stetig. Die bunten knalligen Sommerblumen sind verblüht und die Natur ist schon auf dem direkten Weg in den Winterschlaf. Oder etwa doch nicht?
Sträucher und Bäume zurückschneiden
„Ein Garten ruht nie, ist nie ganz fertig und es gibt immer was zu tun“, stellt Heinrich Lehmkühler richtig. Er ist Mitglied im Vorstand des Kleingartenverbandes Oberhausen und besitzt in der Anlage Gertrudstraße eine eigene Parzelle. Seit 34 Jahren hegt und pflegt er seinen Garten und weiß, dass hier auch im Herbst noch Leben im Grünen ist. Mit der Mistgabel sticht der Hobbygärtner in den Komposthaufen und hebt eine Portion gehäckselte Äste, Stöckchen, Blätter und Rasen an. Es dampft. „Durch die Prozesse bei der Kompostierung entsteht viel Wärme.“
Im Herbst entsteht besonders viel Kompostmaterial. „Jetzt muss man die Bäume und Sträucher zurückschneiden und alles, was da abfällt, kommt entweder auf den Haufen oder wird auf den Beeten verteilt.“ Denn, was viele nicht wissen, Grünschnitt und vor allem auch heruntergefallenes Laub sind keineswegs unnütz. „Die Schicht wärmt und schützt davor, dass viel Unkraut wächst.“
Blumenzwiebeln setzen fürs nächste Jahr
Und auch Farben gibt es im graugrauen Nieselwetter noch zu entdecken. Die Fuchsien strahlen kräftig dunkelrot, die Clematis in weichem Violett. die Dahlien machen das fehlende Gold der Sonne am Himmel wett mit ihren gelben und orangen Blüten. „Ein Garten ist immer bunt, wenn man ihn richtig anlegt“, weiß Lehmkühler. Die Apfelernte ist vorbei und jetzt kommen bald Grünkohl, Sellerie und Porree dran.
Für das nächste Jahr hat der pensionierte Konstrukteur auch schon fleißig vorgesorgt. „Jetzt ist die Zeit, um Blumenzwiebeln zu setzen. Tulpen, Narzissen und Krokusse habe ich eingepflanzt und bin schon gespannt aufs Frühjahr, wenn alles wächst und gedeiht.“ An Gemüse sät Lehmkühler vor allem Bohnen und Mangold. Aus den Weintrauben macht er Saft. „Ein Garten ist ein Ganzjahresprojekt. Es gibt immer etwas, das gerade blüht, immer etwas zu tun. Das Gärtnern hört mit der kühlen Jahreszeit nicht auf.“
Die winterharte Fuchsie bleibt draußen, doch viele Blumen nimmt Heinrich Lehmkühler über den Winter mit ins Warme.
„Einige kommen ins Gewächshaus, aber viele stelle ich in unser Treppenhaus. Da wird es dann ein bisschen voll, aber so habe ich den Garten dann auch im Haus.“