Die Gartenbetriebe warten jetzt auf besseres Wetter und auf Kunden, die die Frühjahrspflanzen kaufen.

Eisblumen, die hätte man beim Wetter der vergangenen Wochen hegen und pflegen können. Alles andere wäre nach kurzer Zeit wohl nur noch als Tiefkühlkost durchgegangen. Selbst in Gewächshäusern dürfte es ungemütlich geworden sein. „Wir hatten schon ein bisschen höhere Heizkosten”, sagt dann auch Klaus Teiking vom gleichnamigen „Gartenland”.

Aber dramatisch sei es für ihn nicht. „Hier ist alles ziemlich gut isoliert”, zeigt der 58-Jährige durch seine Halle, in der die Frühjahrsblüher bei sechs bis acht Grad auf den Frühling warten. Doch Teiking weiß: „Am Niederrhein steht manchen Gärtnereien das Wasser bis zum Hals.” Nicht nur die Heizkosten machten denen zu schaffen. Es seien ja auch kaum Kunden gekommen. „Und man könne höhere Energiekosten nicht an den Kunden weitergeben”, verdeutlicht Teiking.

Bei ihm sieht es noch gut aus, zumal er selbst keine Pflanzen zieht. „Wer Orchideen zieht, der muss eine konstante Temperatur von 28 Grad halten”, nennt Teiking ein Extrem. Wenn dann über Wochen draußen Minusgrade herrschen, geht das natürlich ins Geld. Teiking selbst braucht seine Halle für Zimmerpflanzen nur auf 15 bis 18 Grad aufzuheizen. Er selbst kauft seine Pflanzen von Gärtnereien oder bei Versteigerungen. Dennoch hofft auch er jetzt auf besseres Wetter.

„Wegen der Frostperiode haben wir weniger verkauft”, sagt er. Dabei warten Primeln, Hornveilchen oder Stiefmütterchen schon seit Anfang Januar auf ihren Platz auf einem Balkon oder in einem Garten.

Im Gartencenter Ziesak Plaza präsentieren die Frühjahrspflanzen ihre verlockend roten, gelben oder blauen Blüten erst seit einer Woche. Auch dort musste man ein „bisschen mehr als normal heizen”, sagt Marktleiter Hanfried Zöllinger. „Die Leute kaufen verhalten, aber es kommt so langsam”, so Zöllinger. So eine Primel könne man sich ja auch im Haus auf die Fensterbank stellen. Im März wird es bei Ziesak Plaza schon die ganze Beetware geben, als da sind Geranien, Fuchsien, Betunien oder Männertreu.

Immerhin: Seit Donnerstag verzeichnet auch Teiking mehr Kunden. „Seit der Schnee weg ist”, sagt der Chef. Und lacht: „Vogelfutter haben wir gut verkauft. Und Streusalz hätten wir viel mehr abgeben können, wenn wir noch etwas gehabt hätten.” Jetzt hat Teiking sogar schon Kräuter da. Sehr international. Vom deutschen Bärlauch bis zum chinesischen „Kraut der Unsterblichkeit”. Wer weiß, wenn man das als Tee trinkt, so der Tipp, erlebt man vielleicht noch viele kalte oder auch weniger kalte Winter.